Informationen
Darsteller |
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Regie | Gilles Marchand |
Tonformat |
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Bildformat | 16:9 (widescreen anamorph) |
Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
FSK | 16 |
Ländercode | 2 |
Drehland | Frankreich |
Jahr | 2003 |
Filmlänge | ca. 110 Minuten |
Verleih | Epix |
Originaltitel | Qui a tué Bambi? |
Story
Isabelle ist Praktikantin in der Chirurgie eines Krankenhauses. Die Stelle, die sie durch familiäre Beziehungen erhalten hat, scheint ihr zu gefallen. Der Job scheint sie allerdings auch überdurchschnittlich anzustrengen. Eines Tages beim Gespräch mit dem Chirurgen Philipp wird ihr zunächst schwindelig, dann verliert sie das Bewusstsein.
Als sie aufwacht, befindet sie sich in der Obhut des mysteriösen Dr. Philipp, der sie nach ihrem Ohnmachtsanfall nur noch Bambi nennt – Wegen der wackeligen Beine. Isabelle wird von nun an von komischen Gefühlen geplagt, weil sie sich einerseits zu dem Doktor hingezogen fühlt, andererseits aber eine Abneigung und einen bösen Verdacht gegen ihn hegt…
Kritik
Während andere Horror-Thriller meist düstere Atmosphären in dunklen, unsauberen Gemäuern bevorzugen, spielt sich das Geschehen in „WER TÖTETE BAMBI? – Wer hat Angst vorm weißen Mann?“ in einem hellen sterilen Krankenhaus ab, was dem Streifen aber nicht zum Nachteil gereicht. Vielmehr benötigt der Film die helle Optik, um die düstere Atmosphäre zu erzeugen, die sich gemächlich aufbaut und dem Betrachter immer wieder mit einem unguten Gefühl zurück lässt.
Für einen Film mit relativ langer Laufzeit ist die Story sehr schnell erzählt: Es geht um die Protagonistin, die immer wieder seltsame Sachen erlebt und mit zunehmender Dauer verstörter wird. Man schafft es als Betrachter, sich in die Situation der Protagonistin zu versetzen, und so ist die Spielzeit ruck zuck vorüber, ohne dass irgendetwas Sensationelles passiert. Action-Szenen sind kaum vertreten und auch keine Grusel-Einlagen. Dennoch fesselt die Geschichte den Zuschauer.
Das mag sicherlich auch an der herausragenden schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerin, Sophie Quinton, liegen, die in „WER TÖTETE BAMBI? – Wer hat Angst vorm weißen Mann?“ ihr Spielfilm-Debüt gibt. Sie spielt die Rolle der Isabelle extrem glaubhaft und dürfte in naher Zukunft sicherlich noch weitere Auftritte in größeren Produktionen haben. Ihr Gegenpart, Laurent Lucas, der den Dr. Philipp mimt, fällt im Vergleich zu Sophie eher negativ auf, da seine Mimik und Gestik zu künstlich wirkt. Er hat immer einen todernsten Gesichtsausdruck und verhält sich von Anfang an extrem tatverdächtig. Das macht einige Szenen zwar recht spannend, stört aber auf Dauer. Doch es sind die Szenen um die junge Schwesternschülerin, welche die Sache interessant machen und da kann man über einen nicht ganz so guten Darsteller ruhig mal hinweg sehen. Denn der Gesamteindruck ist sehr positiv und der Unterhaltungsfaktor stimmt. Regisseur Gilles Marchand hat es mit seinem Debüt geschafft, einen richtig guten Film in den Kasten zu bringen, der atmosphärisch dicht ist und ein frühzeitiges Abschalten nicht in Frage kommen lässt.
Dadurch, dass der Streifen keine eindeutige Genre-Richtung einschlägt, sondern sich irgendwo zwischen Drama, Psycho-Thriller, Horror- und Terror-Film bewegt, besitzt er das Potential, eine große Zielgruppe anzusprechen. Mit ein wenig positiver Werbung wird das sicherlich auch klappen. Denn französische Filme, mal abgesehen von irgendwelchen Avantgarde-Produkten, kommen in unseren Landen meist nicht so gut an, wie sie es verdient hätten. Wer Filme wie „Tesis“ (Ist zwar aus Spanien) oder „VIDOCQ“ mag, ist mit „WER TÖTETE BAMBI? – Wer hat Angst vorm weißen Mann?“ sicherlich gut bedient, da sie eine ähnliche Atmosphäre, eine ähnlich gute Stimmung verbreiten.
DVD
Teaser, Biografien von Regisseur und Hauptdarstellern,
Interview mit Gilles Marchand und Sophie Quinton,
animiertes Hauptmenü, EPIX-Trailershow
Die Extras sind recht reichhaltig und nett zu betrachten.
Das Interview mit Gilles Marchand und die Biografien
gibt es leider nur als Texttafeln, aber das ist immerhin
besser als gar nichts.
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