Informationen
OT:Ba Xian fan dian zhi ren rou cha shao bao
ca.96 Minuten
Hongkong 1992
- Danny Lee
- Herman Yau
- Anthony Wong Chau-Sang
- Emily Kwan
- Danny Lee
- Julie Lee
- u.a.
Story
Der ewig mies gelaunte Mr. Wong, Besitzer eines Schnellimbissrestaurant in Hongkong, kann sich nicht über mangelnde Kundschaft beschweren. Kein Wunder, serviert er doch schließlich die leckersten Fleischpasteten in der Stadt.
…Und der geneigte Horrorfan kann sich schon denken, welche Zutat diese Leckereien so einzigartig macht: Wong, chronischer Betrüger beim Glücksspiel, seinen Gästen und sonstiger Umwelt nicht unbedingt die Freundlichkeit in Person und als Chef weit davon entfernt, Kandidat für den "Arbeitgeber des Monats" im nächsten Gewerkschaftsmagazin zu werden, ist um jeden Preis gewillt, ein finsteres Geheimnis um seine Person zu bewahren. Schon bald sorgt Wong mit seinem Hackebeil dafür, dass sich seine neugierigen und aufmüpfigen Angestellten voll mit dem von ihnen angebotenen Produkt identifizieren können…
Obwohl Wong bei der Verwertung und Entsorgung seiner Opfer sehr penibel ist, begeht auch er Fehler, sodass ihm eine ziemlich chaotische Abteilung der Polizei auf die Schliche kommt. Nach dessen Verhaftung sind die Beweise für Wongs Schuld zwar erdrückend, jedoch fehlt den Cops noch ein Geständnis. Da das Schweigen natürlich Ehrensache für einen Routinekiller ist, müssen schon bald drastischere Maßnahmen ergriffen werden…
Kritik
Gäbe es einen Oscar für den besten Film- Bösewicht: Es könnte nur einen Sieger geben: Anthony Wong, Oberfiesling des asiatischen Kinos, der in "THE UNTOLD STORY" sogar Olaf Kling aus der Lindenstraße wie Jesus persönlich erscheinen lässt. Selten wurde ein ohnehin durch und durch schlechter Charakter, so dermaßen intensiv fies dargestellt, wie in diesem Film.
Die Splattereinlagen, die aber nicht unbedingt die eigentliche Grausamkeit des Filmes ausmachen, sind stellenweise nur angedeutet. Es bleibt somit der eigenen Phantasie genug Spielraum übrig, sich individuell Vorstellungen von der Skrupellosigkeit Wongs zu machen. Die mit unvergleichbarer Abgebrühtheit und Härte durchgeführte Auslöschung der Familie des Arbeitgebers wird allerdings sicherlich selbst den hartgesottensten Splatterfans auf den Magen schlagen. Erschreckend anzusehen ist aber auch die langsam aber sicher ablaufende Verwandlung der Polizei, die sich nach und nach bei ihren Verhörmethoden den Grausamkeiten des Verdächtigen anpasst, wodurch die Grenzen zwischen gut und böse fließend werden.
The Untold Story ist neben Men behind the Sun, Dr. Lamb und The Ebola Syndrome sicherlich einer der bekanntesten Cat. 3 Filme aus Hongkong. Da das Hongkong der 80er / 90er Jahre im Gegensatz zu "good old armes Deutschland" Begriffe wie Kunst- und Meinungsfreiheit ernstnahm, gab es auch im Bereich der Medien keine staatliche Zensur, wie sie hierzulande eindeutiger Weise erfolgt. Ähnlich der hiesigen FSK wurden Filme in verschiedene Kategorien eingeordnet: Category 0,1,2 altersbedingt nach Inhalt. Die Category 3 wiederum, pauschal eingeordnet für Erwachsene, bezieht sich auf Darstellung expliziter Gewalt- und Sexszenen, die den katholischen Filmdienst in Deutschland vor lauter Kotzen von seinem rituellen "Nach dem Konsum des Filmes XY verspürte ich vor lauter Ekel einen unheimlichen Drang, mich zu waschen"- Geplänker abhalten würden.
Kein Wunder also, dass The Untold Story hierzulande nur als Original Version in cantonesisch mit englischen Untertitel zu bewundern ist. Das sollte allerdings kein großes Problem sein: Die Bild-Gewalt spricht für sich…
Fazit:
To avoid fainting: Keep repeating: It‘ s only a movie, It‘ s only a movie, It‘ s only a movie… Das ultimative Böse intensiv und kurzweilig dargestellt in Form einer einzigen Person. Garantiert nichts für schwache Gemüter. Ein Fest aber für alle, die sich "Das Schweigen der Lämmer" als Splatterversion gewünscht haben…
Ähnlicher Film:
- Dr. Lamb
- Mondo Brutale
Kommentare