Informationen
OT:Opera
ca.107 Minuten
Italien 1987
- Dario Argento
- Cristina Marsillach
- John Charleson
- Urbano Barberini
- u.a.
Story
In der Mailänder „Scala“ soll in der neuen Saison das Stück „Macbeth“ aufgeführt werden. Die Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen und alles freut sich auf die erste Show, als es plötzlich zu einem Unfall kommt. Die temperamentvolle und etwas übergewichtige Protagonistin wird auf der Strasse von einem Auto erfasst, was ihren Auftritt in wenigen Stunden unmöglich macht.
Nun muss die junge, unerfahrene Betty herhalten und den Part der Diva übernehmen. Betty ist erst gar nicht von der neuen Situation angetan, da sie sich selbst nicht für die richtige hält, um diese Rolle sachgerecht auszuschmücken. Ihr und den Beteiligten bleibt aber letztlich keine andere Wahl und so versuchen sie ihr bestes zu geben, um das Publikum nicht zu enttäuschen.
Ihr erster Auftritt wird ein voller Erfolg, der vom begeisterten Publikum mit Unmengen von Applaus honoriert wird, doch hat er einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Ein Mann aus dem technischen Team kommt bei einem Unfall ums Leben und es hat ganz den Anschein das dieser Unfall herbeigeführt wurde. Später am Abend, kommt es dann zu einem weiteren Zwischenfall, bei dem Bettys Opernkleid zerschnitten wird. Es hat ganz den Anschein, als sei ein Fremder in das Gebäude eingedrungen, der etwas gegen die junge Frau hat.
Dieser Verdacht stellt sich als nicht ganz unbegründet dar, denn am gleichen Abend kommt es zu einem eiskalten Mord, bei dem die hübsche Betty, im wahrsten Sinne des Wortes, Augenzeuge wird. Sie hat den Abend mit ihrem Freund verbracht, der das gemeinsame Zimmer kurze Zeit verlässt. Als er wieder zurückkommt, sieht er seine Freundin an eine Säule gefesselt, mit Rasierklingen unter den Augen, sodass sie diese nicht mehr schließen kann. Nun muss sie mit ansehen, wie ein in schwarz gehüllter Mann ihren Freund abmurkst. Nachdem sie sich aus der misslichen Situation befreien kann, ist ihr klar das der Fremde ihr nach dem Leben trachtet.
Die Opernshow wird allerdings nicht abgesagt, sie soll die nächsten Tage weiterhin stattfinden. Die Polizei stellt lediglich einen ihrer Männer ab, der Betty in zivil bewachen soll. Doch weitere Morde geschehen und die, für die Oper dressierten, Raben rücken immer mehr in den Mittelpunkt.
Aber die Tiere können doch nichts mit der Tat zu tun haben…
Kritik
Der italienische Meisterregisseur, der vor diesem Film für Streifen wie zum Beispiel „Suspiria“, „Inferno“ und „Tenebrae“ verantwortlich war, trägt den Beinamen Meister wohl nicht zuletzt weil er uns 1987 mit dem Film „Terror in der Oper“ ein wahrhaftes Meisterwerk des Horrorgenres abgeliefert hat. Man erkennt schnell das hier von vorne bis hinten alles passt, natürlich abhängig von dem Verstümmelungsgrad der Version und das es ein Film ist, der perfekt in Szene gesetzt wurde, was für das Horrorgenre ja nicht unbedingt üblich ist.
Schon die Kulissen sind wirklich sehenswert, denn erfreulicherweise wurde für diesen Film das original Opernhaus zu Verfügung gestellt, das ihm diese glanzvolle Atmosphäre gibt, die er benötigte um das Gezeigte glaubhaft rüberzubringen. Man kann wunderschönen Klängen lauschen, die in den Räumen natürlich wunderbar hallen und zudem ist jeder Auftritt vor Publikum sehr mächtig, da wirklich viele Statisten bei diesem Film zugegen waren, was „Terror in der Oper“ natürlich umso sehenswerter macht.
Splattertechnisch bekommt man natürlich auch einiges geboten (wenn man die richtige Fassung besitzt) und gepaart mit Argentos genialer Fähigkeit, die Kamera wie kein Zweiter kreisen zu lassen, sieht man hier Sachen, die einen selbst als erfahrenen Splatterfan erstaunen lassen. Zu nennen wäre hier die Szene in der eine Frau durch den Türspion guckt und dabei eine Kugel ins Auge geschossen bekommt. Das sieht wirklich fantastisch aus und ist Tricktechnisch mit das Beste was ich bis jetzt bewundern durfte. Es gibt aber natürlich auch weniger blutige Kamerafahrten, wie zum Beispiel fliegende Raben aus der Ich-Perspektive. Argento ist neben Sam Raimi ( „Tanz der Teufel“ ) wohl derjenige, der den Bildeinfänger am besten in Szene setzten kann.
Neben der schon genannten Szene mit dem Türspion gibt es aber noch viele weitere Spezialeffekte, die durch die Bank sehr sehenswert sind. Was an „Terror in der Oper“ noch besonders ist, ist die Tatsache das der Killer die junge Opernsängerin fesselt um sie so an seinen Gräueltaten teilhaben zu lassen. Eigentlich hat er ja die Absicht sie zu töten, doch ihm bereitet es offensichtlich auch Spaß, die junge Frau zu quälen. Das er dies in einer besonderen Art und Weise macht spricht wiederum für den Film. Der Killer bringt nämlich Rasierklingen unter den Augen der Sängerin an, sodass diese ihre Augen nicht schließen kann und zwangsweise mit ansehen muss, was der Killer seinen Opfer zufügt. Dabei wird beim Betrachter schon ein komisches Gefühl ausgelöst, dass den Film sehr intensiv werden lässt.
Auch die Schauspieler, die Argento wählte, sind gut und sehr überzeugend in ihren Rollen. Sicherlich sind sie keine Anwärter auf irgendwelche internationalen Preise, sie machen aber auch nichts kaputt, was bei Filmen diese Genres ja nicht unwichtig ist, da es zahllose Beispiele dafür gibt, dass Schauspiellaien einen eigentlich ganz ansehnlichen Film zugrunde machten. Alles in allem ist „Terror in der Oper“ ein durchweg genialer Streifen des Kultregisseurs, der in diesem Bereich seinesgleichen sucht. Selbst jene, die sich nur wenig für eine Oper begeistern können, wird er gefallen, denn er ist sehr spannend, perfekt in Szene gesetzt und spart nicht mit Kunstblut…
Absolut empfehlenswert!
Zu erwähnen ist noch das es sich bei meiner Version des Films um einer Doppel-VHS Auflage des Labels JPV Austria handelt, die zum einen eine deutsche Fassung bietet die alle Gewaltszenen beinhaltet und zu einen eine etwas längere, komplett ungeschnittene, die nur einige Dialoge mehr aufweist. Billig ist dieses Sammlerstück zwar nicht, aber extrem empfehlenswert.
Kommentare