Informationen
Drehland | Österreich |
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Drehjahr | 2007 |
Laufzeit | ca. 95 Minuten |
Regie | Stefan Peczelt Elmar Weihsmann |
Darsteller | Monica Baci Robert Cleaner Christine Dune Josef Ess u.a. |
Bild |
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Ton | DD2.0 |
Sprachen | Deutsch |
Untertitel | — |
LC | — |
FSK | — |
Story
Am 5. Dezember steht der Perchtenlauf auf dem Programm. Wie jedes Jahr in Österreich. Maskierte Männer ziehen durch die Gegend und versohlen jungen Mädchen den Hintern. Eine Gruppe um den jungen Cole Black und dessen Freundin Sarah, lässt sich das Schauspiel natürlich nicht entgehen und feiert das Ganze in ausgelassener Stimmung.
Cole erfährt in einer romantischen Situation von seiner Freundin, dass er Vater wird. Er ist überglücklich, was sich aber alsbald ändern soll. Denn maskierte Teufel kommen zum Perchten vorbei. Coles Freundin erschreckt sich dabei so sehr, dass sie auf die Straße flüchtet und dabei von einem Auto tödlich verletzt wird. Cole trägt zwar keine Schuld an dem Unfall, er macht sich aber schwere Vorwürfe, die ihn, in Kombination mit seinem Drogen- und Alkoholmissbrauch, in den Wahnsinn treiben. Nach einer Entführung landet der verwirrte Mann schließlich in einer Heilanstalt.
Jahre später kann Cole aus der Anstalt entfliehen. Anfang Dezember. Er ist immer noch voller Zorn und zieht hinter sich eine bluttriefende Spur des Grauens her. Fast zeitgleich kommt auch das Entführungsopfer von damals, Penelope, in den Ort zurück, aus dem es sie damals fortzog. Sie will Karriere als Journalistin machen und ahnt noch nicht, dass ein alter Bekannter hinter ihr her ist…
Kritik
Auf den ersten Blick könnte dem geneigten Betrachter in den Sinn kommen, dass es sich bei „Tag der Teufel“ um eine Anlehnung an das berühmte Raimi-Werk „Tanz der Teufel“ handelt, was allerdings nicht mal ansatzweise der Fall ist. „Tag der Teufel“ erinnert zwar ein wenig an John Carpenters „Halloween“, bietet ansonsten aber sehr viel Eigenständigkeit. Alleine schon die Tatsache, dass das Perchten im Mittelpunkt des Filmes steht, ist Grundlage genug um etwas Neues entstehen zu lassen. Perchten dürfte sicherlich nicht jedem etwas sagen. Kurz beschrieben ist es eine österreichische Tradition, bei der hässlich maskierte Leute den Winter austreiben sollen und dabei die Rute schwingen. Im Film kamerafreundlich auf den wohlgeformten Hintern junger Mädchen.
Der Film von den beiden österreichischen Regisseuren Stefan Peczelt und Elmar Weihsmann darf fast als No-Budget bezeichnet werden. Denn dem Team standen lediglich 3000€ zu Verfügung, was natürlich wirklich nicht viel ist. Mit diesem Wissen im Hinterkopf muss man zugeben, dass „Tag der Teufel“ technisch hervorragend gelungen ist. Es gibt ein solides Bild, guten Ton, eine professionell konzeptionierte Story und interessante Drehorte. Man bekommt ein unbekanntes Szenario zu sehen, welches trotz der normalen Spielfilmlauflänge ohne größere Langweil-Szenen auskommt.
Der Film versucht ganz klar professionell und ernsthaft rüberzukommen. Man hat sich Gedanken über Actioneinlagen und spannungsgeladene Szenen gemacht. Die Geschichte gibt zwar erwartungsgemäß nicht allzu viel her, weiß aber in ihrer Schlichtheit und mit ihren interessanten Charakteren zu gefallen. Auch wenn man ab und an etwas verwirrt sein dürfte – gerade am Anfang – da das Geschehen nicht leicht nachvollziehbar wiedergegeben wird. Etwas zu früh kann man dann aber erahnen, was man von Rest des Films erwarten darf.
Etwas störend sind die abgegebenen darstellerischen Leistungen. Hier bewegt man sich durchweg auf einem schlechten Niveau. Alles wirkt sehr hölzern und gezwungen. Zudem kommt dann noch die Tatsache, dass alle Rollen amerikanische Namen haben, was nicht in die Szenerie passen will. Gerade weil man sich hier auf heimatliche Traditionen bezieht.
Aber man darf „Tag der Teufel“ nicht alle Schwächen vorwerfen. Sicherlich werden heutzutage viele Amateur-Filme professioneller gedreht und sind nicht mehr mit denen aus den 80er bzw. 90er Jahren zu vergleichen, man hat im Vergleich zu neumodischen Sachen aber schon schlechteres gesehen.
„Tag der Teufel“ ist ein netter Slasher der etwas anderen Art. Mit wenig Mitteln hat man hier einen interessanten Genre-Beitrag abgeliefert, den sich Freunde des Amateur- und des Österreichischen-Films ruhig ansehen können. Leute, die blutigen Splatter mit Amateurfilmen assoziieren sind hier auf jeden Fall falsch aufgehoben. Hier und da gibt es zwar etwas Blut und einige Messerstiche, hart ist „Tag der Teufel“ aber nicht.
DVD
Die DVD wurde von den noch jungen Österreichischen Label ILLUSIONS UNLTD. Films auf den Markt gebracht und verfügt über eine grundsolide Bild- und Tonqualität. Sicherlich kann die Silberscheibe nicht mit den ganz großen Titeln mithalten, dass erwartet aber auch niemand. Das Ganze ist in einem netten Pappschuber verpackt, der schön dunkel gehalten wurde und nicht zu aufdringlich rüberkommt.
Das Herzstück der DVD bildet neben dem Hauptfilm die Extra-Abteilung. Hier hat man sich sichtlich um gute Qualität bemüht. Neben fünf geschnittenen Szenen (ca. 8 Minuten) gibt es drei Interviews mit den beiden Regisseuren und der Hauptdarstellerin (ca. 40 Minuten), die viele interessante Informationen transportieren. Gerade für junge Filmemacher. Des Weiteren gibt es eine atmosphärische Vorstellung der verschiedenen Drehorte (ca. 11 Minuten) eine Dokumentation über das Brauchtum des Perchten (ca. 32 Minuten), „Spankende“ Teufel (ca. 9 Minuten) und abschließend ein paar Trailer. Wahrscheinlich dürfte das geballte Material nicht jeden zu 100% interessieren, aber immerhin muss man den Machern hoch anrechnen, dass sie alles gegeben haben um den potentiellen Käufer zufrieden zu stellen.
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