Informationen
Story
Jennifer hat in ihrer Kindheit einiges mitmachen müssen und wird seitdem von Alpträumen und Visionen heimgesucht. Nach einer intensiven Behandlung ihrer Leiden wird sie aus der betreuenden Psychiatrie entlassen und macht sich auf den Weg in die Freiheit. Der ehemalige Pornostar will in die kalifornische Wüste und trifft auf dem Weg dorthin auf eine Gruppe Hippies, derer sie sich anschließt. Die überaus brutalen Blumenkinder sind auf der Suche nach dem „Slaughterhouse Of The Rising Sun“. Einem verfluchten Haus. Als die Gruppe nach kurzer Reise dort ankommt, scheinen die Geschichten über das Haus Wahrheit zu werden. Offensichtlich spukt es wirklich in dem Gemäuer und die Tatsache, dass sich die Gruppe langsam aber sicher dezimiert, sorgt auch nicht für eine Verbesserung der Stimmung…
Kritik
Die Amateur-Produktion „Slaughterhouse Of The Rising Sun“ wird als einer der besten Horror-Filme des Jahres (2003) ausgerufen, bietet prinzipiell aber nicht viel mehr als jeder zweite Streifen im Regal des nächsten DVD-Verleihers. Allerdings nur prinzipiell, da die Macher die durchaus innovative Idee hatten, ihr Filmchen auf alt zu trimmen. Sie wollten damit wohl Parallelen zu Genre-Klassikern wie „Last House On The Left“, Texas Chainsaw Massacre“ oder auch „The Hills Have Eyes“ herstellen, was zwar optisch, aber nicht unbedingt inhaltlich gelungen ist. Denn um mit den genannten Klassikern mithalten zu können bedarf es schon etwas mehr als eine 0815 Story mit leichten „Helter Skelter“ Zügen und einer Ankündigung, dass es sich bei diesem Streifen um ein lange verschollenen und wieder aufgearbeiteten Klassiker handelt. Denn das dies definitiv nicht so ist, wird schnell klar. Die eingesetzten technischen Mittel schaffen es nicht, altes Film-Material vorzutäuschen. Aber die Idee ist auf jeden Fall gut und so bleibt der geneigte Betrachter wenigstens vor der Glotze sitzen, um sich von weiteren frischen Ideen unterhalten zu lassen. Das diese dann nicht unbedingt vorkommen, ist schade. Ebenso schade ist es, das die Story im Verlauf deutlich verflacht und fast schon für aufkeimende Langeweile sorgt. Denn die Geschichte um das verwirrte Pornosternchen und die drogenberauschten Hippies ist alles andere als interessant zu verfolgen und bietet kaum etwas, was man mit den guten alten 70er Jahren in Verbindung bringen könnte. Kaum Musik, keine politische Einstellung und an Blümchensex ist erst recht nicht zu denken. Dafür gibt es zwar den ein oder anderen kleinen Seitenhieb auf das Kino der Dekade, doch um richtig interessant zu sein reicht es bei weitem nicht. Die Dialoge sind meist uninteressant. Doch der Trip soll ja an einem „Slaughterhouse Of The Rising Sun“ enden und so bleibt wenigstens die Hoffnung auf Spannung erhalten. Splattertechnisch bietet „Slaughterhouse Of The Rising Sun“ leider nicht das, was man sich bei dem reißerischen Titel erhofft. Es gibt zwar einige Effekte, die technisch aber nicht ganz zu überzeugen wissen. Sie verstehen es auch nicht unbedingt, die spannenden Szenen zu untermalen. Von diesen spannungsgeladenen Szenen gibt es allerdings auch nicht sehr viele. Gegen Ende ist die Spannung zwar auf einem recht hohen Niveau, davor muss man sich dann lediglich mit der dichten, sehr gelungenen Atmosphäre begnügen. Regiedebütant Vin Crease, der auch vor der Kamera in Erscheinung tritt, macht technisch kaum Fehler und versteht es, gute Bilder einzufangen. Zudem versteht er es, die unerfahrene Schauspielcrew so gut in Szene zu setzten, dass sie nicht zu einem störenden Faktor wird, auch wenn in einigen Szenen die Unerfahrenheit durchschimmert. Alles in allem ist „Slaughterhouse Of The Rising Sun“ trotz der zahlreichen Kritikpunkte ein Film, der für Sympathisanten des B-Movies sehenswert ist. Er kann zwar mit den hohen Ansprüchen, die er an sich selbst stellt, nicht mithalten, Fans von Niedrigproduktionen verlangen das aber auch nicht. Wer also kein Problem damit hat, dass „Slaughterhouse Of The Rising Sun“ nicht der Horror-Film des Jahres (2003) ist, sondern nur ein solide, auf alt gedrehte Hommage an das Terror-Kino der 70er, der wird mit dem Film sicherlich den Spaß bekommen, den man erwarten darf. Und zusätzlich ist das Bonusmaterial sehr sehenswert, da es, wie auch der Film, versucht, den Betrachter zu täuschen.
DVD
Neben dem deutschen und dem originalen Trailer sowie einer Vorstellung anderer DVDs stehen es im schlicht animierten Extras-Menü noch Deleted Scenes (6:31 Minuten), ein Making Of „Losing The Light“ (14:45) und ein weiteres Making Of namens „Aftermath“ (9:30) zur Auswahl. Das Extra-Material ist schon sehr speziell und sehenswert. Gerade weil es auf alt gemacht ist. Die Bild- und Tonqualität ist, wie im Hauptfilm, auch auf alt gemacht und entspricht somit nicht dem, was man von neueren Filmen kennt. Dies sollte dem Film allerdings nicht als Nachteil vorgehalten werden. Sehr gelungen ist der Sound im Hauptmenü. Eine Coverversion von „House Of The Rising Sun“.
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