Informationen
OT:They Live
ca.87 Minuten
USA 1998
- John Carpenter
- Roddy Piper
- Meg Foster
- Keith David
- u.a.
Story
Im tristen Leben von Los Angeles taucht plötzlich der arbeitslose und etwas verkommene John Nada auf, um auf einer Baustelle Arbeit zu finden. Er freut sich als er den Job bekommt und ist froh das ihm seine neuer Arbeitskollege Frank etwas unter die Arme greift. Frank kennt ein Obdachlosenwohnheim wo er John unterbringt. Doch leider wird das Heim bereits in Johns ersten Nacht geräumt. Eine Hundertschaft Polizisten, die mit Gewehren und Bulldozern bewaffnet sind, vertreibt die verzweifelten Menschen.
John flüchtet in eine nahegelegene Kirche und macht in deren Keller eine merkwürdige Entdeckung. Es scheint dort eine art Labor zu geben in dem sich einige Menschen etwas seltsam benehmen. Er beobachtet die Situation noch eine Zeit lang und beschließt dann diesen Ort zu verlassen. Kurz bevor er die Kirche verlassen hat, sieht er eine Kiste mit Sonnenbrillen. Da seine finanzielle Lage momentan nicht sonderlich gut ist, nimmt er einfach eine Brille mit.
Am nächsten Tag staunt John nicht schlecht als er die Welt durch andere Augen sieht. Die Brille scheint eine besondere Funktion zu haben, eine art Röntgeneffekt. Die altbekannten Werbebanner haben sich plötzlich verändert. Sie zeigen keine Werbung mehr, sondern Befehle, die da heißen: Gehorche, konsumiere, vermehre dich … Überall werden diese versteckten Botschaften gezeigt, die man ohne Brille nicht sehen kann. Doch das ist nicht das einzige, was John staunen lassen soll. Etwa die Hälfte der Menschen hat ihr normales Gesicht verloren, wenn man sie durch die Sonnenbrille betrachtet. Ihre Gesichter scheinen metallisch zu sein und nach wenigen Minuten weiß John, dass es sich bei ihnen um Alien handelt. Diese entdecken John auch gleich, da er sich merkwürdig verhält. Nach einem Konflikt und einigen toten Alien, flüchtet John und macht sich auf, mehr über die Außerirdischen zu erfahren.
Bei einer rebellischen Menschengruppe erfährt er das die Alien einen Sender benutzen um die Menschen zu manipulieren, bis sie schließlich die Weltherrschaft erlagen. John will dies aber verhindern und macht sich auf den gefährlichen Weg, diesen Sender zu finden und zu zerstören…
Kritik
„Sie leben“ ist ein einfach inszenierter Science-Fiction Film, der ohne viel Spezialeffekte auskommt und somit viel Wert auf seine Handlung legt. Die Geschichte ist sicherlich das beste am Film, da sie zum einen sehr sozialkritisch ist und zum anderen mit einer bis dato noch nicht verfilmten Story daherkommt. Die Außerirdischen sind mitten unter uns und das bereits seit Jahren, zudem in einer solchen Vielzahl, dass es wohl unmöglich ist, sie zu vertreiben. Aber zum Glück ist das ja nur die Geschichte des Films …
Während sich die erste Hälfte des Streifens mit der angesprochenen Sozialkritik auseinandersetzt, wird es im zweiten Teil unterhaltsamer. Hier kommt es zu einigen Actioneinlagen und zu massenhaft Schiessereien. Sicherlich gelingt es nicht das Niveau mit blauen Bohnen zu steigern, aber so hat Carpenter gleich zwei Menschengruppen befriedigt und das sogar ohne eine Genremischung. Neben der Story fand ich die Atmosphäre bemerkenswert. Gerade am Anfang hat es Carpenter geschafft, die Arbeitergesellschaft so darzustellen, wie es sich gehört. Nichts ist wirklich schön und alles wirkt ein wenig farblos. Ich finde die Atmosphäre einfach grandios und kann sie fast mit der aus „Henry – Portrait of a Serial Killer“ vergleichen.
Schauspiel-, Spannungs- und Splattertechnisch wird dem Film, beziehungsweise den Akteuren, nichts abverlangt. Die zu spielenden Rollen sind recht anspruchslos, sodass man das Gezeigte nicht sonderlich gut bewerten kann. Eine richtige Spannung kommt nicht auf und auf Splattereinlagen muss gänzlich verzichtet werden. Zwar prahlt das Astrocover mit dem Spruch „Erstmals im original Kinoformat und ungeschnitten“, dass „Erstmals“ bezieht sich hierbei aber wohl auf das Kinoformat. Im Film gibt es nur ein paar Ballereien, in denen nicht mal übermäßig Blut spritzt und so halte ich die FSK 18 Einstufung für maßlos übertrieben.
Insgesamt ist John Carpenter´s „Sie leben“ ein Film, der zwar nicht hundertprozentig überzeugt, den man aber aufgrund seiner einzigartigen und gelungenen Story mal gesehen haben sollte.
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