Informationen
OT:Ninja bugeicho momochi sandayu
ca.118 Minuten
Japan 1980
- Norifumi Suzuki
- Hiroyuki Sanada
- Sonny Chiba
- Etsuko Shihomi
- Yuki Ninagawa
- u.a.
Story
Japan im 16. Jahrhundert: Der machtgierige Fürst Hideyoshi ist hinter dem versteckten Goldschatz des Momochi- Clans her. Da der Weg zum Schatz auf den Klingen zweier Schwerter eingraviert ist, beauftragt Hideyoshi den grausamen Samurai Shogen, den Clan der Momochi zu vernichten und die Schwerter zu stehlen.
Der junge Takamura kann dem Blutbad entkommen und eines der beiden Schwerter in Sicherheit bringen. Zusammen mit seinem Onkel flieht er nach China. Dort lernt er die Kampfkunst.
20 Jahre später kehrt Takamura in seine Heimat zurück. Bereit zur Rache versammelt er die Ninja- Clans um sich. Ein Ninja- Meister lehrt ihm die Kunst des Tötens und überreicht ihm das zweite Schwert zum Schatz. Bald ist der Tag der Abrechnung mit Shogen gekommen. Aber da ist auch noch Hanzo, ein mächtiger Ninja, der auch nach dem Goldschatz trachtet…
Kritik
Ninja? Shogun? – Ja was denn nun? Die Antwort muss lauten: Beides!
"Shogun‘ s Ninja" ist weder ein typischer Ninja-Film, wie man ihn aus der Schmiede Joseph Lau’s und Tomas Tang’s kennt, noch ein klassischer Samurai-Schwertkampf-Film. Vielmehr ist er eine Mischung aus beidem. Ein qualitativ hochwertiger Mix aus traditionellem Chambara – Schwertkampf-Film und moderner westlich orientierter Action.
Ninja-Filme gab es in den 80er Jahren wirklich zuhauf. Und wohl kaum ein anderes Film-Genre jenseits des Horrorfilms war so mit Vorurteilen belastet, wie eben die Sparte um die "menschlichen Waffen". Allein das Wort "Ninja" im Titel eines Films war seinerzeit wohl schon Anlass genug, einen Film als jugendgefährdend einzustufen. Doch in den meisten Fällen diente der edle Gedanke des Jugendschutz wohl eher als Schutz vor filmischen Blödsinn. Die meisten dieser Filme erweisen sich schließlich eher als Trash-Raketen vor dem Herrn, als dass sie unbescholtene Kiddies zum Amoklauf bewegen.
Wären ALLE Ninja- Filme wirklich so ernsthaft umgesetzt wie "Shogun’s Ninja" so könnte man diese Vorurteile diesem Genre gegenüber schon eher verstehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des asiatischen Schwertkampf-Films, werden hier die Auswirkungen scharfer Klingen und sonstiger unangenehmer Utensilien mehr als deutlich gezeigt. Da rollen Köpfe, fliegen Arme, Menschen werden von Pfeilen oder Gewehrkugeln durchlöchert. Im Prinzip bietet Shogun Ninja also das, was man sich aufgrund der ganzen Gerüchte und Vorurteile von einem RICHTIGEN Ninja-Film verspricht.
Sonny Chiba spielt den finsteren Samurai Shogen. Leider hat er nur eine ziemlich kleine Rolle und daher auch nur wenig Gelegenheit, sein Können zu präsentieren. Das ist wirklich schade, schließlich handelt es sich bei Sonny Chiba gewissermaßen um DEN japanischen Martial Arts Star schlechthin!! Mit seinen finsteren Blicken und den vereinzelten Kostproben seiner Kampfkunst überzeugt er aber auch hier.
Viel mehr zu sehen gibt es da schon von Hiroyuki "Henry" Sanada in der Rolle des Takamura. Er kann wirklich zeigen, warum er zu Recht neben Sonny Chiba als einer der ganz großen Schauspieler des japanischen Kinos gilt. Der Star unzähliger Ninja- und Samurai-Filme spielt den Rächer. Nicht knallhart, sondern mit Gefühl. Dann ist da noch Etsuko "Sue" Shiomi. Eine der berühmtesten Ladies des japanischen Action- Kinos gibt sich die Ehre und haut ordentlich auf den Putz. Eine wahre Augenweide. Gleiches gilt übrigens auch für ihre Kollegin Yuki Ninagawa.
Ganz edel, wie es sich für einen richtigen Chambara – Film gehört, treten die Schurken der Reihe nach gegen den Helden an. Schön geduldig, das Schwert in der Hand, warten sie darauf, als nächster vermöbelt zu werden. Das gleiche Prinzip, wie es die ganzen James Bond – Schurken ewig und 007 Tage lang (erfolglos) praktizieren: Bloß nicht unfair werden, im Kampf um die Weltherrschaft…
Sehr innovativ geht es zur Sache: Spider-Ninja, die gepflegt die Bäume hinaufkraxeln und meilenweit hüpfen können. Tückische Nagelfallen gegen Birkenstock-Sandalen und Ninja- Aldiletten. Als Folterinstrument dient ein Kochtopf. Und und und… Man sieht, Regisseur Norifumi Suzuki, von der BPJM für seinen "Exzesse im Folterkeller" zwar als Lump dargestellt, hat sich nicht lumpen lassen…
Folterkeller ist da schon eher bei der absolut unpassenden 70er Jahre Musik angesagt. Wie einem Blaxploitation-Italo-Sleaze-Crime-Horror-Schmuddler entliehen, "untermalt" sie vereinzelte Kampfszenen. Man kann nur hoffen, dass es sich dabei um einen schlechten Scherz eines tauben Tontechnikers gehandelt hat. Zum Glück werden die wirklich sehr stilvollen melancholischen Szenen des Films durch diese musikalischen Auswürfe nicht verdorben. Wirklich ganz starke gefühlvolle Bilder bietet Shogun’s Ninja beispielsweise beim traditionellen Selbstmord von Takamaru’s Mutter. Wow! DAS ist wirklich großes Gefühls-Kino!!
Insgesamt gesehen, ist "Shogun‘ s Ninja" wirklich ein Highlight des Ninja- Schwertkampf- Films.Trotz einer Laufzeit von knapp zwei Stunden kommt keine Langeweile auf!!
Fazit: Perfekter, harter Mix aus klassischem Schwertkampf- und Ninja- Film!! Sonny Chiba, Henry Sanada – Das sagt eigentlich schon alles… Auch Eastern- Hasser sollten mal einen Blick riskieren!! 😉
Ähnlicher Film:
- Silberfaust der Shaolin
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