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OT:Sadomania – Hölle der Lust
ca.84 Minuten
Deutschland, Spanien 1981
- Jess Franco
- Ursula Buchfellner
- Ajita Wilson
- Antonio Mayans
- u.a.
Story
Ein frisch verheiratetes Ehepaar fährt mit seinem Hochzeitsauto durch die weiten Landschaften Südamerikas, als sie plötzlich von bewaffneten Frauen überrascht werden. Die Frauen kommen von einem nahegelegenen Frauengefängnis und nehmen die Frischvermählten unter Gewaltandrohung mit in ihr Hoheitsgebiet.
Die Frau wird gleich dort behalten, da ihr ein Drogenvergehen angelastet wird und der Mann muss das Gelände verlassen, was er natürlich nur unter starkem Protest macht. Er kann sich nämlich denken, was mit seiner Partnerin passiert, doch in dem Gefangenenlager herrschen schlimmere Zustände, als er sich das hätte erträumen können.
Es ist nämlich ein Lager, in dem die inhaftierten Frauen alles andere als gut behandelt werden. Sie müssen halbnackt schwere Tätigkeiten erledigen und dann und wann benutzt die sadistische Chefin die Insassen für ihre perversen Spiele. Die einzige Chance, dieses Lager zu verlassen, besteht entweder darin das die Frauen als Prostituierte verkauft werden, oder sie, bei dubiosen Wettespielen im Freien, ihr Leben lassen müssen. Doch einige Damen wollen sich nicht ihrem Schicksal hingeben und kämpfen verbittert um ihre Freiheit…
Kritik
Jess Franco, der sich ja einige Male im Low-Budget Bereich betätigte und immer wieder seltsamste Filme, verschiedenster Qualitäten zu Tage gebracht hat, versuchte sich Anfang der 80er Jahre an einem Frauenlagerfilm, der aber nicht gerade zu seinen wenigen Vorzeigestücken zu zählen ist.
Zu Anfang deutet eigentlich nichts darauf hin, dass man es hier mit Schund oder Schmuddel zu tun hat, da es eine recht nette, unterhaltsame Einleitung gibt, die Spaß auf mehr macht. Als man sich dann im Knast befindet, kann man schon leicht erahnen, was abgehen wird. Der Film bekommt aber noch einmal eine (letzte) Wendung der interessanten Art, die ganz klar an Genrehighlights wie „Insel der Verdammten“ erinnert. Als diese Szene dann aber im Kasten ist, beginnt eine elendig flache, uninteressante und trashige Erzählung, die zeigt, warum der Film trotz seines guten Beginns in der Versenkung verschwunden ist.
Gut, wer keinen Wert auf eine wirkliche Handlung legt und stattdessen lieber nackte Frauen beobachtet, die ab und an mal in Käfige gesperrt werden oder sich uninteressanten Catfights hingeben, der ist mit diesem Film gut bedient. Gut bedient wird auch derjenige, der auf spannungslose Augenblicke, laienhafte Darsteller und Sinnlosdialoge abfährt…
„Sadomania“ ist also ein Film für Geschmacksmasochisten, die keinen Spaß am Leben haben und sich lieber mit langweiligem Trash zumüllen lassen. Man könnte sicherlich noch genauer auf einige Negativpunkte wie fehlende Atmosphäre, den unfreiwilligen Humor, die Billigkulissen, die üblen Kameraeinstellungen, etc eingehen, allerdings sollte nach dieser kurzen Nennung jedem ein Licht aufgegangen sein.
Franco hat uns zwar die ein oder andere Filmperle vorgelegt, doch dieses Werk ist sicherlich kein Genuss, sondern eher einer seiner zahlreichen Missversuche, die in Null Komma nichts abgedreht wurden und nicht gerade zum Kultstatus des Regisseurs, außerhalb seiner Fangemeinde, führten. Fans des Trashmeisters wissen eh, was auf sie zukommen kann und andere, potentielle Betrachter sollten sich diesen fragwürdigen Streifen erst gar nicht nähern…
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