Population 436

Informationen

OT:Population 436

ca.88 Minuten

Kanada, USA 2006

Regie

  • Michelle Maxwell MacLaren
Darsteller

  • Jeremy Sisto
  • Fred Durst
  • Leigh Enns
  • David Fox
  • u.a.

Population 436

Story

Der aus Colorado stammende Volkszähler Steve Kady (Jeremy Sisto) bekommt die Aufgabe, die Einwohnerzahlen der umliegenden Gemeinden zu erneuern und landet so irgendwann auch in dem abgeschiedenen Örtchen Rockwell Falls. Schon bei der Hinfahrt allerdings ereignet sich Merkwürdiges. Als Steve einige Leute nach dem Weg befragt, ignorieren sie ihn und suchen schnell das Weite. Steve denkt sich nichts weiter dabei und findet den Weg alleine. Gerade als er an dem Ortschild vorbeifährt, platzen ihm die Reifen. Glücklicherweise trifft er kurz darauf auf Deputy Caine (Fred Durst), der ihn in die Stadt mitnimmt und das Auto abschleppen lässt.

Die Einwohner von Rockwell Falls sind allesamt freundlich und erscheinen wie eine harmonische, große Familie, doch irgendwie scheinen sie sich über Steve’s Anwesenheit ganz und gar nicht zu freuen, was ihm einige auch direkt zeigen. Dennoch geht Steve pflichtbewusst seiner Arbeit nach und stellt dabei fest, dass die Einwohnerzahl schon seit mehr als 100 Jahren genau 436 beträgt. Als ob das nicht sonderbar genug wäre, praktiziert in Rockwell Falls auch ein Arzt ohne Zulassung, der die Leute von einem seltsamen Fieber heilt. Allerdings verhalten sich die Betroffenen danach geistesabwesend und wie nach einer Gehirnwäsche. Steve stellt heimlich Nachforschungen an und stößt dabei auf ein grausames Geheimnis. Ehe er es sich versieht ist er selbst ein Teil des wahnsinnigen Planes der Dörfler…

Kritik

Bei all den B-Movies aus dem Horrorbereich, die Monat für Monat in die Videotheken gespült werden, und von denen die Wenigsten etwas taugen, ist man über jede positive Ausnahme erfreut. Da überrascht es, dass sich gerade so ein unauffälliger Streifen wie "Population 436" im überdurchschnittlichen Abteil platzieren kann. Ganz klar, wer einen blutrünstigen, schockierenden und albtraumhaft spannenden Schocker à la "High Tension" sucht, der ist hier falsch. Michelle Maxwell MacLaren, der hier sein Regiedebüt ablieferte und zuvor nur einige Episoden für Serien wie "Akte X" oder "Law & Order: New York" inszenierte, bedient mit "Population 436" die Mysteryfraktion, welche sich auch mal mit einem ruhigen, bedrohlichen Film ohne viele Höhepunkte zufrieden gibt.

Gut möglich, dass die Story das Genre nicht neu erfindet, doch ich war mit dem Gezeigten durchaus zufrieden. Die Geschichte vom Großstädter, der sich in die Kleinstadt begibt und dort mit religiösem Wahn konfrontiert wird, klingt nicht unbedingt haarsträubend, wurde hier aber ansehnlich umgesetzt. Man merkt dem Regiestil MacLaren’s deutlich an, dass er für gewöhnlich Serienfolgen inszeniert, denn "Population 436" kommt gemächlich in die Gänge und hält sich mit Effektfressenden Momenten zurück. Das halte ich in diesem Fall jedoch für nicht weiter tragisch, da dennoch keine Langeweile aufkommt und "Population 436" gar kein derber Horrorsicko sein will.

Der Spannungsfluss ist kontinuierlich und nimmt stetig größere Ausmaße an. Anfangs wird Steve noch mit Ignoranz konfrontiert, im weiteren Verlauf der Handlung wird aber immer klarer, dass mehr hinter dem Verhalten der Dörfler steckt als eine schlechte Erziehung. Auch die Sache mit den exakt 436 Bewohnern ist äußerst seltsam, denn schließlich liegt es in der Natur der Sache, dass eine Gemeinde nach und nach wächst oder an Einwohnern verliert. Schnell muss Steve allerdings feststellen, dass die Leute aus Rockwell Falls eine sichere Methode haben, die Zahl 436 permanent bestehen zu halten.

"Population 436" hat eine schöne Atmosphäre, die durch die Abgeschiedenheit des Örtchens und der Hilflosigkeit der Opfer entsteht. Einen wesentlichen Teil dazu tragen mit dem Helikopter eingefangene Gesamtaufnahmen von Rockwell Falls bei, die zeigen, dass ringsherum nur Wald ist und ein Fluchtversuch sich so äußerst schwierig gestalten kann. Sobald Steve ungefähr ab der Hälfte des Films hinter das Geheimnis der Stadt kommt, machen die Anwohner Jagd auf ihn und ab diesem Zeitpunkt schafft der Film es, einen nicht mehr loszulassen. Auch, wenn ich schon spannendere Filme gesehen habe, wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht, und ob Steve und einigen anderen, die noch nicht dem Wahnsinn verfallen sind, der Fluchtversuch gelingt.

In der Schauspielerliste finden sich durchaus bekannte Namen. Hauptdarsteller Jeremy Sisto entwickelt sich immer mehr zu einem Must Have für jeden B-Regisseur. Ganz egal ob nun in "May", "Wrong Turn", "Dead & Breakfast" oder "One Point Zero" – Sisto erledigte seinen Job bislang immer makellos und selbiges gilt auch hier. Den Volkszähler, der hinter das schmutzige Geheimnis einer ganzen Gemeinde kommt spielt er großartig.

Sehr gespannt war ich persönlich auf Limp Bizkit Frontmann Fred Durst, der bislang noch nicht viel Erfahrung als Akteur sammeln konnte und hier nach "Sorry, Haters" und einem Kurzauftritt in "Zoolander" ein drittes Mal vor der Kamera agiert. Und, ob es die LB Hasser nun glauben oder nicht, Fred Durst spielt die Rolle des Deputy Caine so, als würde er schon sein ganzes Leben lang den Beruf des Schauspielers ausüben. Was daran so überrascht, ist die Tatsache, dass Cain kein Bad Guy ist, sondern ein herzensguter Typ, der, obwohl er in Rockwell Falls lebt, Steve helfen möchte. Dabei spielt Durst oftmals ruhig und zurückhaltend, ganz anders als man ihn von seinen lautstarken Bühnenauftritten kennt.

Wer im Voraus weiß, dass "Population 436" kein nervenzerfetzender Horrorschocker, sondern ein gemächlicher Mysterythriller ist, der wird nicht enttäuscht werden. Atmosphäre und ein wohliges Gruseln entstehen dabei schnell und werden bis zum Ende aufrecht erhalten. Was mir allerdings nachhaltig Kopfzerbrechen bereitete ist die Freigabe ab 16, denn es gibt keine Szenen im Film, die eine Freigabe ab 12 Jahren verhindern könnten. Wie dem auch sei, natürlich ist "Population 436" kein ganz großer Wurf, doch für einen spannenden Abend ohne all zu viele Höhen, dafür aber auch ohne Tiefen, ist er gut geeignet.

Bewertung

SplatterPopulation 436
SpannungPopulation 436
StoryPopulation 436
EkelfaktorPopulation 436
AtmosphärePopulation 436
GesamtPopulation 436

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