Informationen
OT:Freddy’s Dead: The Final Nightmare
ca.86 Minuten
USA 1991
- Rachel Talalay
- Robert Englund
- Lisa Zane
- Shon Greenblatt
- Lezlie Deane
- u.a.
Story
John (Shon Greenblatt) ist eines der letzten noch lebenden Elmstreet Kinder und wird somit unablässig von Freddy (Robert Englund) terrorisiert. Nach einer spektakulären Albtraum-Flucht landet John in einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche, wo er unter die besondere Obhut der Betreuerin Maggie (Lisa Zane) fällt. Diese interessiert sich sehr für die Erzählungen John’s, der blöderweise sein Erinnerungsvermögen verloren hat. Lediglich ein Ausschnitt aus einer Zeitung aus Springwood, den John bei sich trägt, gibt Auskunft darüber, dass John vermutlich aus dieser Stadt stammen könnte und so macht sich Maggie zusammen mit John auf den Weg dorthin.
Während der Fahrt macht Maggie eine unangenehme Entdeckung: Spencer (Breckin Meyer), Carlos (Ricky Dean Logan) und Tracy (Lezlie Deane), drei Jugendliche aus der Anstalt, haben sich hinten im Wagen versteckt und bestehen nun darauf, an dem kleinen Ausflug teilhaben zu dürfen. In Springwood angekommen muss das bunte Gespann feststellen, dass weit und breit kein einziges Kind zu sehen ist und sämtliche Erwachsene dem Wahnsinn verfallen sind. Während John und Maggie Nachforschungen betreiben, sehen sich Spencer, Carlos und Tracy mal etwas genauer in Springwood um und stoßen dabei unwissentlich auf Freddy’s altes Haus, wo sie es sich kurzerhand gemütlich machen. Es dauert natürlich nicht lange, bis sich ein alter Bekannter die Ehre gibt und die Kids in ihren Träumen verfolgt. Doch auch John und Maggie haben nicht mehr Glück, denn während er schon kurz darauf getötet wird, erinnert sie sich wieder an ihre Kindheit und findet somit heraus, dass sie die Tochter Freddy’s ist. Dieser schrecklichen Tatsache bewusst geworden, beschließt Maggie, Freddy ein für allemal zu vernichten…
Kritik
Die "Nightmare" Reihe und das komplette Freddy-Franchise gehört mit zum Erfolgreichsten und Bekanntesten, was das Horrorgenre hervorgebracht hat, doch irgendwann ist einfach Schluß. So wurde hier den Verantwortlichen eines Tages bewusst, dass schlicht und einfach keine neuen Ideen mehr vorhanden sind und so kam man zu der einzigen Möglichkeit, noch einmal scharenweise das Publikum ins Kino zu locken. Freddy musste sterben – und zwar endgültig. Um dieses Vorhaben gebührend umzusetzen, nahm zum ersten Mal eine Frau auf dem Regiestuhl Platz – Rachel Talalay, die schon bei einigen vorangegangenen Teilen als Produzentin oder Produktionsmanagerin in Erscheinung trat. Wer nun aber glaubt, dass eine Frau in der Lage wäre, der Serie frischen Wind einzuhauchen, der täuscht sich, denn "Freddy’s Finale" ist ganz klar der Schlechteste aller "Nightmare" Streifen.
Dies jedoch ist nicht etwa auf die Regisseurin zurückzuführen, sondern vielmehr auf das Drehbuch. Die Story, die hier aufgefahren wird, ist derart hirnlos und blödsinnig, dass man sich selbst im betrunkenen Zustand nur darüber lustig machen kann. Was für den Trashfreund sicherlich ein Grund zur Freude sein dürfte, ist für jeden noch so hartgesottenen Fan der Vorgängerfilme nicht mehr weiter als bloße Enttäuschung. Dass die "Nightmare" Filme von Teil zu Teil an Ernsthaftigkeit verloren ist hinlänglich bekannt, doch "Freddy’s Finale" setzt dem Ganzen dann die endgültige Krone auf. Zwar sind die Effekte hervorragend wie eh und je, doch selbst die können nichts mehr retten, wenn die Story keine 5 Cent wert ist. Alles wirkt hier derart unlogisch und an den Haaren herbeigezogen, dass es fast schon weh tut. Nicht nur, dass John in der Lage ist, sich durch seine Träume an andere Orte zu bewegen, nein, wir erfahren nun auch, dass Freddy eine Tochter namens Maggie hat. Diese ist, wie es der Zufall so will, Psychologin und betreut natürlich keinen anderen als den, der seit geraumer Zeit von Freddy verfolgt wird. Als ob das nicht genug wäre, fährt Maggie auch noch mit John nach Springwood, und das, obwohl es dazu keinerlei Anlass gibt. Des weiteren billigt sie es beinahe blind, dass sich noch drei weitere Kids im Auto versteckt haben, die dann mal eben mit nach Springwood dürfen.
Was aber dann gezeigt wird, sprengt jegliche Grenzen der Toleranzschwelle. Die Kids landen bei ihrer Tour durch Springwood ausgerechnet im Haus von Freddy. Von da an wird es sogar noch verrückter und abwegiger. Wer sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht an diese Aufmachung gewohnt hat, wird wohl spätestens jetzt seinen DVD Player enttäuscht in die nächstbeste Ecke werfen, so viel steht fest. "Freddy’s Finale" ist an allen Ecken und Enden, in absolut jeder Hinsicht nur noch blankpolierter Edeltrash. Wenn man sich damit anfreunden kann, kann sich der Streifen zwar als sehr unterhaltsam erweisen, doch mit den Vorgängern hat dies nicht mehr viel zu tun.
Anstatt auf den Horror aus alten Tagen setzte man hier auf die Effekte, was an und für sich schon zu gefallen weiß. Freddy mordet einfallsreicher denn je, so lässt er in einer Szene eines seiner Opfer mit einem Hörgerät verschmelzen und quält es anschließend mit penetranten und markerschütternden Geräuschen. Da der nicht gerade beneidenswerte Kerl zudem alles in einer hundertfachen Lautstärke hört, muss Freddy nur eine Stecknadel fallen lassen, um ihm die Ohren bluten zu lassen. Sehr schick in Szene gesetzt, das Ganze. Dies gilt auch für alle anderen Effekte, wie etwa der Darstellung eines fliegenden Hauses und vielem mehr.
Das Einzige, das mir neben den Effekten noch zugesagt hat, war der kleine Rückblick in Freddy’s Vergangenheit, als er noch ein normaler Mensch war und als solcher Kinder ermordete. Maggie war zu diesem Zeitpunkt seine Tochter und erlebt vieles in Flashback, etwa wie Freddy als Schüler immer von seinen Klassenkameraden gehänselt, oder später von seinem Vater geschlagen wurde. So erfahren wir, wie er zu dem werden konnte, der er heute ist. Diese Rückblicke sind toll in Szene gesetzt und mal was Neues, da Freddy hier vom ungeschminkten Robert Englund gespielt wird.
Eine umwerfende Idee sollte es wohl damals sein, das Ende des Films im 3D Format zu filmen. Im Kino kam das 3D-Ende auch zum Einsatz, doch für den Videomarkt wurde das Ganze zurück in eine handelsübliche Optik gebracht. Zum Glück hat Warner mitgedacht und das dreidimensionale Ende mit zu den DVD-Extras gepackt, allerdings ist zum richtigen Betrachten eine spezielle Brille notwendig, die man separat erstehen muss.
Die Schauspieler konnten mich leider bis auf Robert Englund und einigen Gastauftritten nicht überzeugen. Lisa Zane scheint Maggie immer mit ein und denselben Gesichtsausdruck darzustellen und wirkt des Öfteren sehr gelangweilt, während alle anderen Schauspieler nicht länger als 30 Minuten in Erinnerung bleiben. Dafür sehen wir aber Stars wie Johnny Depp, Alice Cooper, Robert Shaye, Rosanne und Tom Arnold in kleinen aber feinen Cameos.
"Nightmare 6 – Freddy’s Finale" habe ich mir zwar mit einem permanenten "Oh mein Gott, was soll das denn" im Hinterkopf, dafür aber auch andererseits mit höchster Unterhaltung angesehen. Es ist schon interessant, zu was Freddy mittlerweile wurde. Der ursprüngliche Freddy ist schon lange tot, mittlerweile ist er ein witzesreißender Kasper, der seine Opfer möglichst kreativ um die Ecke bringt. Das ist dann auch vordergründig das größte Plus am Film: Die Effekte können sich sehen lassen und sind toll in Szene gesetzt, doch das war’s dann auch schon. Die Handlung und deren Umsetzung ist hier an einem absoluten Tiefpunkt angelangt, so dass wir es hier ganz klar mit dem schlechtesten "Nightmare" aller Zeiten zu tun haben, Trash-Unterhaltung hin oder her.
Ähnlicher Film:
- Nightmare 1-7
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