Die Nacht der reitenden Leichen

Informationen

OT:La Noche del terror ciego

ca.96 Minuten

Portugal, Spanien 1971

Regie

  • Amando de Ossorio
Darsteller

  • Lone Fleming
  • César Burner
  • Elena Arpón
  • u.a.

Die Nacht der reitenden Leichen

Story

Ein Liebespaar und deren Freundin wollen zusammen einen Trip mit der Bahn machen, um sich an einem anderen Ort etwas zu entspannen. Auf der Zugfahrt kommt es allerdings zu einem kleinen Streit, woraufhin die alleinstehende Frau den fahrenden Zug verlässt. Sie ist mitten in der Einöde gelandet, hat aber ein Schloss entdeckt, auf dem sie die Nacht verbringen will. Das alte Gemäuer ist ihr anfangs sehr sympathisch, doch als die Nacht herein bricht soll sich das schnell ändern.

Denn das Schloss war vor einigen hundert Jahren von Templern bewohnt, einem satantreuen Orden, der seinerzeit Menschenopfer brachte, damit seine Mitglieder das ewige Leben erlangen. Offensichtlich hat dies auch geklappt, da die Skelette der alten Templer um Mitternacht aus ihren Gräbern steigen und Jagd auf die junge Frau machen. Sie kann zwar erst fliehen, wird aber im Morgengrauen von reitenden Templern eingeholt und getötet.

Das befreundete Ehepaar ahnt erst nichts von dem schrecklichen Ereignis, als sie allerdings erfahren, dass das Schloss, in dem sich ihre Freundin aufgehalten hat, verhext zu sein scheint und das sich alle Bewohner der Region davor fürchten, bekommen sie ein mulmiges Gefühl. Allerdings ist ihnen ihre Freundschaft wichtiger und so machen sie sich auf den Weg, dass Mädchen zu suchen…

Kritik

Die reitenden (in einem Teil auch schwimmenden) Leichen haben in den 70er Jahren für viel Furore gesorgt und waren lange Zeit das Aushängeschild des spanischen Horrorfilms. Es wurden von 1971 bis 1975 insgesamt vier Teile dieser Reihe gedreht, die alle einen großen Erfolg einspielten. Eigentlich gibt es auch noch einen fünften Teil, den Trashmeister Jes(u)s Franco 1985 nachlieferte, aber der wurde nicht mal annähernd so berühmt wie seine Vorgänger.

Alles begann mit „Die Nacht der reitenden Leichen“, einem außergewöhnlichen Horrorfilm, der allerdings nicht zu den besten seiner Art zu zählen ist. Er verfügt zwar über eine nette, recht ungewöhnliche Story, die Art und Weise wie sie erzählt wird, ist aber etwas fade und trocken. Besonders der Anfang hat die negative Eigenschaft, sich elendig lange hinzuziehen, bis es dann endlich mal zu etwas Action kommt und man erfährt, was es mit den reitenden Leichen eigentlich auf sich hat. Was man dann aber erfährt ist äußerst unterhaltend und zwingt einen nahezu dazu, die zweite Hälfte des Films intensiver zu betrachten. Glücklicherweise sind die letzten 40 Minuten mit einer sehr guten Spannung versehen, die Atmosphäre stimmt und auch die Kulissen können sich sehen lassen. Zu einen gibt es schöne Landschaftsbilder, aber vor allem sticht das gespenstische Schloss ins Auge, dass eine wirkliche Gänsehautstimmung aufkommen lässt.

Eine Gänsehaut bekommt man leider auch beim Betrachten der Protagonisten und auch beim Hören der Dialoge. Es ist halt alles, analog zum Plot, sehr schlicht, was auf das arg niedrige Budget zurückzuführen ist. Die Schlichtheit trifft hier leider auch auf die Spezialeffekte zu, die weder zahlreich noch grausam sind, was die Splatterfraktion schon etwas enttäuschen dürfte. Hier und da gibt es zwar mal etwas Blut zu sehen und ein Gummiarm kommt auch ins Spiel, insgesamt gesehen ist das aber nicht ausreichend, um die Ungeprüftheit der ungeschnittenen Fassung zu rechtfertigen.

Und damit sind wir auch schon beim Thema. Nach der Ausgrabung des Mastertapes ist Astro auf die geniale Idee gekommen, den Film wieder zu vermarkten und das leider nicht nur einmal. Es gibt die vier Teile zum einen einzeln auf VHS, dann jeweils zwei auf einer Kassette und schließlich auch noch eine, auf 500 Stück, limitierte Sammelbox. Da diese Videos allerdings nicht den ganzen Markt abdecken, hat Astro unter dem Metzgerlabel Pest… ähhh Best Entertainment eine stark geschnittene 16er Version auf DVD raus gebracht, die einzeln als auch in einer Box unter der Aufschrift „neu bearbeitete Fassung“ gekauft werden können. Von den DVDs ist allerdings abzuraten, da nicht nur die wenigen Splatterszenen fehlen, sondern auch Handlungsteile aus der Originalfassung entfernt wurden, welche die ganze Geschichte zu einem lustigen Verwirrspiel werden lassen, dass kaum durchschaut werden kann.

Für Freunde des Horrorgenres sind die reitenden und schwimmenden Leichen sicherlich Filme, die man gesehen haben sollte, man sollte sich von dem ersten Teil allerdings nicht zuviel versprechen und auf gar keinen Fall zur 16er Version greifen!

Bewertung

SplatterDie Nacht der reitenden Leichen
SpannungDie Nacht der reitenden Leichen
StoryDie Nacht der reitenden Leichen
EkelfaktorDie Nacht der reitenden Leichen
AtmosphäreDie Nacht der reitenden Leichen
GesamtDie Nacht der reitenden Leichen

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