Informationen
OT:Mosquito, der Schänder
ca.87 Minuten
Schweiz 1976
- Marijan David Vajda
- Werner Pochath
- Fred Berhoff
- Ellen Umlauf
- u.a.
Story
Der taubstumme Buchhalter, dessen Name uns im Film nicht genannt wird, ist ein äußerst seltsamer Mensch. Er scheint nicht gerade ein spannendes Leben zu führen, da er eigentlich nur arbeitet oder einem Hobby nachgeht. In seiner knapp bemessenen Freizeit sammelt er Puppen, die ihm richtig ans Herz gewachsen sind. Er arbeitet zwar viel und gut, allerdings wird er von seinen Kollegen aufgrund seiner Behinderung immer wieder gehänselt.
Die Behinderung des Mannes ist nicht angeboren, sie wurde durch seinen Vater ausgelöst, der ihn in der frühen Kindheit regelmäßig verprügelt hat uns so dafür gesorgt hat, dass die Hörfähigkeit aufgrund körperlicher Mängel mehr und mehr nachließ, bis sie schließlich ganz verloren ging. Der Vater vergriff sich ebenfalls an seiner Tochter, der Schwester des jungen Mannes, die er mehrfach sexuell missbrauchte.
Der junge Mann scheint nicht zu wissen, wie er seine Zeit verbringen soll und merkwürdige Gefühle ziehen ihn in ein Bordell. Er möchte die Liebesdienste der Damen allerdings nicht nutzen, es scheint so als wolle er einfach nur die Nähe einer Frau spüren. Dass er in einem Bordell mit solchen Gefühlen falsch aufgehoben ist, ist logisch, denn die leichten Damen sind lediglich am schnellen Geld interessiert und so wird er wieder und wieder rausgeschmissen. Die einzige Frau, die ihn zu verstehen scheint ist die etwas seltsame Nachbarstochter. Er hat schon seit längerem ein Auge auf sie geworfen, sie nimmt ihre Umwelt aber kaum wahr. Es scheint so als hätte sie einen geistigen Defekt.
Also muss sich der junge Mann einen anderen Weg finden um fremden Frauen näher zu kommen und so wird er zu Mosquito, dem Schänder. Nachts dringt er in die Leichenhallen seiner Umgebung ein, um sich an Frauenleichen zu vergehen. Anfangs schneidet er nur ein wenig herum, aber später wird er zu einem professionellen Blutsauger. Er besorgt sich gläserne Röhrchen, mit denen er den toten Damen Blut aussaugt. Ab und an nimmt er sogar eine Trophäe mit nach hause, wie zum Beispiel ein Auge. Was anfangs ab und zu geschah, wird bei ihm langsam aber sicher zu einer Sucht. Immer öfter muss er in Leichenhäuser einsteigen um seinen Durst zu löschen. Dabei setzt er sich natürlich immer wieder der Gefahr aus, erwischt zu werden.
Als eines Tages die verrückte Nachbarstochter vom Dach stürzt und stirbt, wird sein Blutdurst größer den je. Allerdings begibt er sich auch in einer größere Gefahr, denn die Frischverstorbene ist bereits begraben und die Presse, sowie die Polizei werden immer aufmerksamer und wollen den „Mosquito“ endlich stellen…
Kritik
„Mosquito – der Schänder“ ist kein Horrorfilm im gewöhnlichen Sinn. Man könnte ihn er zu den absoluten Ekelfilmen zählen, da das Gezeigte wirklich sehr abstoßend ist. Eigentliche Gewalt gibt es nur vereinzelt, dafür aber zahlreiche Szenen wo sich der Schänder an Leichen vergeht und das ist wirklich nicht nett anzusehen. Zwar sind die Masken und die Effekte so, dass man ganz klar sieht das es sich um künstliche Leichen handelt, trotzdem bleibt ein gewisser Ekel nicht aus.
Die Story ist nicht wirklich prickelnd und zieht sich langweilig von Szene zu Szene. Die Probleme des jungen Mannes werden zwar deutlich gezeigt und es ist leicht zu verfolgen wie der normale Junge zum blutsaugenden Leichenschänder wird, die Umsetzung hätte meiner Meinung nach aber etwas unterhaltsamer gestaltet werden können. Da der Protagonist taubstumm ist gibt es logischerweise nicht sonderlich viele Dialoge, was nicht gerade zum Unterhaltungswert beiträgt. Zwar ist die Geschichte ein Krimi aber leider bekommt man rein gar nichts von einer Nebenhandlung mit. Es wäre sicherlich interessant gewesen, zu sehen, wie die Polizei mit dem Fall umgegangen ist, dass wurde von den Machern aber leider nicht berücksichtigt.
Der Hauptdarsteller, Werner Pochath ist wohl der einzige wirkliche Lichtblick in einem sonst enttäuschenden Film. Er spielt die Rolle des Taubstummen wirklich exzellent, allerdings reicht das nicht um den Film sonderlich aufzuwerten. Was bringt schon eine brillante schauspielerische Leistung, wenn der Rest nur billiger Trash ist? Als zweiten und letzten positiven Aspekt kann ich nur noch die Atmosphäre nennen, die mir wirklich gefallen hat. Ich weiß zwar nicht ob die unbedingt gewollt war oder ob es nur daran liegt das der Film schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Die siebziger Jahre werden auf jeden Fall nicht so rübergebracht, wie man es gewohnt ist, sondern von einer grauen und öden Seite. Es gibt keine Hippies, keine Flowerpower und erst recht keine gelöste Diskoatmosphäre, sondern die Welt, wie der Schänder und seine Umwelt sie erleben.
Insgesamt ist der Streifen aber nicht sonderlich empfehlenswert. Leichenschändungen sind ja eh keine sonderlich appetitliche Sache und wenn dazu nicht mal die Story passt, lohnt sich die Mühe nicht, diesen Film zu gucken. Wenn man einen guten Hauptdarsteller und eine gelungene Atmosphäre sehen will, kann man lieber zu einem anderen Film greifen, der eine bessere Gesamtqualität hat.
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