Der Kuss der Tarantel

Informationen

OT:Kiss Of The Tarantula

ca.81 Minuten

USA 1972

Regie

  • Chris Munger
Darsteller

  • Suzanna Ling
  • Eric Mason
  • Herman Waller
  • Patricia Landon
  • Linda Spatz
  • Beverly Eddins
  • u.a.

Der Kuss der Tarantel

Story

Schon als kleines Mädchen ist Susan fasziniert von Spinnen. Ihre Mutter hingegen hat eine starke Spinnenphobie und verbietet ihr jeden Umgang mit derlei Getier. Susan findet heraus, dass ihre Mutter ein Verhältnis mit ihrem Onkel Walter, einem Polizei Inspektor, hat. Da sie es nicht ertragen kann, dass die beiden ihren Vater, hintergehen, setzt sie kurzerhand ihrer Mutter eine Vogelspinne ins Bett. Die Frau stirbt vor lauter Panik.

Jahre später. Aus der kleinen Susan ist eine attraktive junge Frau geworden. Sie lebt zusammen mit ihrem Vater, einem Leichenbeschauer. Seit dem Tod ihrer Mutter konnte sie sich ganz ihren achtbeinigen Lieblingen widmen. Im Keller ihres Landhauses züchtet sie Dutzende von Spinnen. In der Schule gilt sie wegen ihres seltsamen Hobbys als Außenseiterin.

Als drei Halbstarke in die Leichenhalle ihres Vaters eindringen, überrascht Susan sie. Die Drei machen sich einen Spaß daraus, Susan zu drangsalieren und töten eine ihrer Spinnen. Susans Rache ist grausam: Sie setzt den Teenagern ein paar Spinnen ins Auto, als diese sich gerade im Autokino mit ihren Freundinnen vergnügen. Nur ein junges Mädchen überlebt traumatisiert.

Nancy, eine Freundin des Mädchens, hegt den Verdacht, dass Susan für den Tod ihrer Freunde verantwortlich ist. Ihr Freund konfrontiert Susan mit der Vermutung, setzt ihr die Pistole auf die Brust. Kurz darauf wird auch er Opfer einer Spinnenattacke. Nancy wendet sich an Susans Onkel Walter. Doch der geile alte Sack hat inzwischen ein Auge auf Susan geworfen. Um sie und nicht zuletzt auch seine Karriere zu schützen, beseitigt er die unliebsamen Zeugen von Susans Taten.

Susan ist fassungslos über das Verhalten ihres Onkels. Es kommt zur Katastrophe…

Kritik

Spinnen gehören ja nicht gerade zu den Tieren, die auf der Beliebtheitsskala einen der vorderen Plätze einnehmen. Kein Wunder, dass sie häufig als Plagegeist und Ekelfaktor für phantastische Filme (von Tarantula bis Harry Potter) herhalten müssen.

Auch bei KUSS DER TARANTEL setzt der Regisseur auf die Abneigung der Zuschauer gegenüber Spinnen. Deshalb lässt er seine Protagonistin Susan, als schöne Eigenbrödlerin mit unglücklicher Kindheit, im Keller auch keine Murmeltiere oder Eichhörnchen züchten. Und im finsteren Keller mit weißen Wänden kommen die Spinnen in ihren Käfigen (!!!) natürlich am besten zur Geltung. Susan – eine Art Freak, der sich ausschließlich den Spinnen widmet. Etwas untypisch für ein gutaussehendes Mädchen im besten Teenageralter, aber naja…

Anfangs, nach dem Mord an den Teenagern, empfindet sie noch eine gewisse Reue. Mit der Zeit steigert sie sich jedoch regelrecht in einen Wahn. Sie glaubt, dass sich die ganze Welt gegen sie und ihre Spinnen stellt und sie auseinander bringen will. Schon bald muss der nächste dran glauben. Diesmal ein unliebsamer Zeuge, der ihr auf die Schliche zu kommen droht. Der Beginn eines großen Rachefeldzugs: Susan gegen den Rest der Welt? Nicht ganz. Susan ist eben nicht so… Stattdessen kommt jetzt ihr Onkel Walter ins Spiel. Ein schmieriger, gieriger Cop. Ein Stelzbock, sozusagen. Einst stieg er der Mutter nach, nun ist Susan das Objekt seiner Begierde.

Anders als in Filmen wie Mörderspinnen oder Arachnophobia wirken die Spinnen hier seltsamer Weise nicht wirklich ekelig oder bedrohlich, vorausgesetzt, der Zuschauer leidet nicht an extremer Spinnenangst. Das mag sicherlich daran liegen, dass man als kleine Hauptdarsteller des Films nicht, wie der Titel fälschlicherweise vermuten lässt, Taranteln genommen hat, sondern mexikanische Rotknievogelspinnen (eine sehr schöne Webseite zum Thema gibt es hier: http://webspider.cabanova.de). Possierliche Tierchen, die man am liebsten knuddeln möchte.

Der Film besitzt ein typisches 70er-Jahre-Flair. Unaufdringlich, schnörkellos, geradezu ruhig und melodramatisch. Passend dazu auch der Soundtrack.

Das Ende ist makaber und wirklich sehr gelungen. Leider allerdings auch etwas abrupt, vor allem, wenn man sich von dem Film einen richtigen Tierhorror-Film versprochen hatte. So bleiben die Spinnen eher Mittel zum Zweck. Somit ist "Der Kuss der Tarantel" weniger Tierhorror, sondern eher ein Thriller mit Tieren. Dafür aber ein umso mehr unterhaltsamer und stilvoller Vertreter seiner Art.

Fazit: "Carrie" mit Spinnen statt Telekinese. Netter 70ies Thriller mit Tierhorror-Ansätzen. Schön!

Bewertung

SplatterDer Kuss der Tarantel
SpannungDer Kuss der Tarantel
StoryDer Kuss der Tarantel
EkelfaktorDer Kuss der Tarantel
AtmosphäreDer Kuss der Tarantel
GesamtDer Kuss der Tarantel

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