Informationen
OT:Zodiac America 3 – Kickboxer From Hell
ca.87 Minuten
Hongkong 1991
- Alton Cheung
- Mark Houghton
- Soono Shroff
- Richard Edwards
- Kieran Hanlon
- u.a.
Story
Während des Trainings mit seinem Bruder für ein Turnier in Hongkong wird der amerikanische Kickbox-Champion Sean durch eine Horde Karatekämpfer, die eine junge Frau jagen, gestört. Nachdem er die Schurken in die Flucht geschlagen hat, erzählt ihm die Gerettete, die Unholde gehörten einer Gruppe von Satansjüngern an. Sie selbst sei eine Nonne, mit der Mission, die Satans-Sekte zu bekämpfen. Sean schenkt den Aussagen der Nonne zunächst keinen Glauben. Nachdem jedoch sein Bruder von den Satanisten getötet, und die Nonne entführt wird, startet er seinen eigenen Feldzug gegen die Sekte.
Soweit nachvollziehbar??
Dann wäre da allerdings noch ein Ehepaar, das in seinem Haus von Geistererscheinungen in Form einer mysteriösen Frauengestalt heimgesucht wird. Der Mann dreht durch, seine Frau stirbt.
Ach ja: Vampire mit Plastikgebissen gibt’s auch noch zu bestaunen!!!
Alles klar??
Kritik
Es war einmal vor langer, langer Zeit in einem (hoffentlich) weit, weit entfernten Filmstudio.
Das Familienunternehmen von Produzent Hans Wurst steht nach zahlreichen Flops am Rande des Ruins. Nur ein neuer Film kann da noch Abhilfe schaffen. Allerdings sind die drei Drehbuchschreiber noch nicht fertig mit ihrer Arbeit: Ehefrau Martha schreibt gerade an einer Kickboxer-Story nach Schema F, Vater Kuno arbeitet derweil an einer Geschichte über ein verwunschenes Haus und "Irgendwas mit Vampiren", während Mutter Helga sich einem okkultem Thema über Satanismus widmet.
Egal: "Machen wir halt schnell aus drei Teil-Stories eine ganze!!! Ob das zusammenpasst, ist doch nebensächlich. Hauptsache wir machen schnell Kohle. Außerdem bedienen wir somit Karate- UND Horror-Fans!!" Und so wurde mal eben Schwippschwager Hans, seines Zeichens Vollproll und Teilzeitalkoholiker, für eine Kiste Bier als Hauptdarsteller engagiert: Schnell ein paar Chuck Norris – Filme gekuckt, die Bierpocke unter Jogginghose und T-Shirt versteckt – und fertig ist Superheld Sean!!!
Welch Geschenk des Himmels: Die netten Bekannten aus dem China-Imbiss von nebenan sind bereit gratis die Rollen der "Haunted – Einheimischen" zu übernehmen. Doch wen könnte man kostengünstig für die Besetzung der Satanisten-Gang gewinnen? No Problem: Ehrensache für Sohnemann Bruno und seine Böhse-Onkelz-Clique!!! Synchronisiert wird das Ganze ja ohnehin wie immer von Bruder Jacobs Kegelclub während der Kegeltour.
Oh Gott: Opas Akkordeon klemmt wieder!! Woher also die Musik nehmen, wenn nicht stehlen?? Obwohl: Hmm, warum eigentlich nicht? Vielleicht lenken bekannte Soundtracks von Horrorklassikern ja sogar von der schundigen Handlung ab… Also einfach mal eben schnell wahllos die Musik von Kult-Filmen wie "Halloween" und "Hellraiser" wahllos in die Handlung kopiert. Wie? Das Opening-Theme von "Re-Animator" passt nicht als Untermalung eines Kickbox-Kampfes? Ha, das wollen wir doch mal sehen…
So oder ähnlich muss "Kickboxer from Hell" entstanden sein.
Sieh an, welche "Perlen" der Filmkunst der Videomarkt bietet… "Kickboxer from Hell" ist, wie der Name und Untertitel "Der Satan hat eine neue Waffe – Einen Kickboxer aus der Hölle" erwarten lassen, TRASH in Reinkultur!!!!
Die einzelnen Handlungsstränge gehen so dermaßen zusammenhanglos ineinander über, dass man mutmaßen kann, hier wären drei Geschichten zusammengeworfen worden. Schauspielerisch ist hier so ziemlich der Bodensatz des Martial-Arts-Kinos erreicht. Jeder "Karate-Tiger"- Abklatsch ist dagegen oscarreif!!
Getoppt wird der ganze Dilettantismus durch die fast schon kultig-schlechte Synchronisation. Wenn Sean mit animalischen Lauten sein Training durchführt, so wird der Zuschauer unweigerlich an den vorgetäuschten Orgasmus von Meg Ryan in "Harry und Sally" erinnert.
Das Gesamtwerk hätte als Parodie durchaus das Zeug zum Kultfilm gehabt, leider fehlt dem Film jegliche Ironie und Komik, wie sie z.B. die Filme von TROMA ausmacht. Aller berechtigter cineastischer Kritik zum Trotz, kann dem Film dennoch ein gewisses Maß an Unterhaltungswert nicht abgesprochen werden, Stichwort: TRASHFACTOR!!!!
Die sich bietende unfreiwillige Komik macht "Kickboxer from Hell" zu einem höchst unterhaltsamen Trash-Movie, bei dem der Betrachter stets auf den nächsten Faux-pas wartet… Unbedingt in großer Runde mit viel Bier zu geniessen!!!!!
Fazit: Lebt Ed Wood etwa noch?? "Kickboxer from Hell" ist auf unterhaltsame Art und Weise dilettantisch und stumpf. Man muss ihn gesehen haben, um es glauben zu können!!
Ähnlicher Film:
- Unvergleichbar schlecht!!!
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