Informationen
Story
Lord Marian Percibal wird des nachts von einem maskierten Unbekannten niedergeschlagen und lebendig in seinem Schloss begraben. Als seine Gattin Cecilia die Leiche des Grafen findet, wird Inspektor Bore auf den mysteriösen Fall angesetzt.
Kurz nach dem Tod des Grafen soll bereits dessen Testament verlesen werden, was natürlich zur Folge hat, dass einige potentielle Erben aus der Verwandtschaft das Schloss bereisen und sich im selbigen einquartieren. Nach der Zuteilung des Nachlasses geschieht dann ein weiterer Mord auf dem Anwesen. Die Witwe des Grafen wird bewusstlos geschlagen und an einem Felsen am Meeresrand angekettet, was, bei aufkommender Flut, unweigerlich das Ende ihres Lebens bedeutet.
Bei seinen andauernden Ermittlungen stoßen Inspektor Bore und seine eingetroffene Unterstützung auf viele Ungereimtheiten und dunkle Punkte in der Vergangenheit der Familienangehörigen. Neid und Missgunst scheinen ebenso an der Tagesordnung zu stehen, wie unzüchtiges Verhalten. Dies erleichtert die Aufgabe der Schutzmänner natürlich nicht. Zudem schlägt der unbekannte Mörder immer wieder zu…
Kritik
Trashfilm-Gott und Vielfilmer Jes(u)s Franco („Eugenie de Sade“, „Großangriff der Zombies“ und viele weitere) hat 1976 mit „Im Schatten des Mörders“ einen für ihn typischen Schnellschuss für das Horror-Genre abgelegt. Die Geschichte ist nicht von Monstern und Mysterien geprägt, vielmehr handelt es sich um einen typischen Kriminalfilm, mit unübersehbaren Slasher-Einflüssen, der angeblich nach einer Erzählung von Edgar Allan Poe („The Cat And The Canary") verfilmt wurde. Der Horror-Krimi erinnert an viele Filme, die es so in der Art schon zigfach gegeben hat: Ein Mörder geht um und ein Polizist jagt ihn. Anfänglich könnte man noch Mysteriöses hinter der Maske des Mörders vermuten, doch aufgrund der Durchschaubarkeit des Streifens beginnt man bald zu rätseln, welches Familienmitglied für das kleine Gemetzel verantwortlich sein könnte. Und in der Tat, man rätselt lange, gerade weil sich einige der Rollen als Täter aufdrängen. Etwas problematisch ist allerdings, dass alles rund um das Haupträtsel eher langweilig inszeniert ist. Große Spannungsmomente sucht man vergebens und auch atmosphärisch bleibt einiges im argen. Franco hat zwar viel in Dunkelheit gefilmt, um eine gruselige Stimmung zu erzeugen, die eingefangenen Bilder wissen aber nicht ganz zu überzeugen. Zudem kommt das schlechte Filmmaterial zum tragen, dass zwar schon einige Jahre auf dem Buckel hat, aber dennoch viele Verschmutzungen und Farbschwächen aufweist, die das Gucken nicht unbedingt qualitativ aufwerten. Klar, ein Film aus dieser Zeit, mit einer gewissen Nähe zu Edgar Wallace Filmen, darf nicht scharfgestochen aus dem DVD-Player kommen, aber die ein oder andere Verunreinigung hätte man sicherlich digital retuschieren können. Interessant sind die Morde. Sie sind nicht brutal in Szene gesetzt, was die FSK 16 Einstufung erahnen lässt, aber sie werden durchaus intelligent rübergebracht. Die Blutlosigkeit der Ermordungen liegt wohl nicht zuletzt an dem knappen Budget des Films, aber immerhin hat man sich Gedanken gemacht, wie man trotzdem etwas fesselndes in den Kasten bringt und das muss hoch angerechnet werden. Unter dem geringen Budget hat wohl auch das Casting der Schauspieler gelitten. Die Akteure geben alles andere als eine Weltklasseleistung ab. Vielleicht kommt auch etwas zum tragen, dass alle Rollen der Verdächtigen einen negativen Eindruck hinterlassen und auch sonst niemand da ist, dem man im Film etwas positives abgewinnen könnte. Die Schauspieler zählen nicht unbedingt zu den unbekannten ihrer Berufssparte. Alberto Dalbés („Die Nacht der offenen Särge“), William Berger („Djangos Rückkehr“) oder auch Lina Romay („Killer Barbys vs. Dracula“) schaffen es aber nicht eine überzeugende Leistung abzurufen. Nach Betrachtung des Films muss man nüchtern betrachten, dass „Im Schatten des Mörders“ nicht viel mehr als Fließbandarbeit von Franco ist. Fast in gewohnter Manier, nur etwas langweilig. Die Tatsache, dass das Label Epix den Film ungeschnitten auf den Markt bringt, macht ihn nicht besser. Für Liebhaber des guten alten Euro-Trashs ist er sicherlich sehenswert, auch wenn der Trash-Faktor nicht sonderlich hoch ist.
DVD
Bild und Ton der Epix-DVD wissen nicht wirklich zu überzeugen. Das Bild ist unscharf und von vielen Verschmutzungen in der Qualität reduziert. Die Farben sind blass und die Abmischung nicht gut. Über der Tonspur liegt ein leichtes Rauschen, was aber aushaltbar ist. Die Extras, die im schlicht animierten DVD-Menü aufgerufen werden können, umfassen Biographien zu Jess Franco und William Berger eine Fotogalerie und alternative Cover. Abschließend gibt es noch ein Interview mit Jess Franco, welches auch schon im Szene-Magazin „Deadline“ abgedruckt wurde.
Ähnlicher Film:
- Edgar Wallace Filme…
Kommentare