Informationen
Darsteller |
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Regie | Michael Reeves |
Tonformat |
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Bildformat | 1.85:1 Anamorphic Widescreen 16:9 |
Sprachen |
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Untertitel | Keine |
FSK | 16 |
Ländercode | 2 |
Drehland | GB |
Jahr | 1968 |
Filmlänge | 81 Minuten |
Verleih | Media Cooperation One GmbH |
Originaltitel | The Witchfinder General |
Story
England im 17. Jahrhundert. Während der Bürgerkrieg tobt, und Oliver Cromwells Armeen siegreich gegen die Truppen des Königs vorrücken, befindet sich Matthew Hopkins auf seinem eigenen, äußerst lukrativen Feldzug. Im Auftrag seiner puritanischen Regierung streift er als Hexenjäger durch das Land, um gegen üppiges Honorar unliebsame, andersgläubige Zeitgenossen der Hexerei zu überführen und zu exekutieren. Sein schlagkräftiger Gehilfe unterstützt ihn dabei, indem er den Opfern durch Folter Geständnisse entlockt.
Das Schicksal will es, dass sie dem Baptistenpriester John Lowes den Prozess machen sollen. Dessen Nichte Sarah versucht mit allen Mitteln, ihren Onkel zu retten und gibt sogar widerwillig der sexuellen Nötigung durch Hopkins nach. Doch ohne Erfolg: Ihr Onkel wird hingerichtet, und Sarah obendrein noch von Matthew’s Handlanger vergewaltigt.
Sarah’s Verlobter, der junge Soldat Richard Marschall schwört daraufhin blutige Rache. Schon bald trifft er auf Hopkins, doch der scheint als Hexenjäger sämtliche Trümpfe in der Hand zu halten…
Kritik
Wohl kein anderer Film beschreibt mit derartiger Authentizität und Eindringlichkeit die unmenschlichen Grausamkeiten im Zuge von Inquisition und Hexenverfolgung durch religiösen Fanatismus. Eingebettet in einen historischen Hintergrund
Im Gegensatz zu vielen Nachzüglern, v.a. aus Deutschland und Spanien, die mit ähnlich gelagerten Themen im Zuge der "Hex-Ploitation"-Welle mal eben schnelle Münze an der Kinokasse machen wollten (und zugegebenermaßen teilweise auch sehr unterhaltsam sind…), wirkt DER HEXENJÄGER zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder effekthaschend, was sicherlich in erster Linie auch ein Verdienst seines Hauptdarstellers ist:
Die Rolle des Matthew Hopkins‘ scheint Horrorlegende Vincent Price auf den Leib geschrieben zu sein. Er verkörpert die Rolle des durchtriebenen und lüsternen Hexenjäger mit einer dermaßen unglaublichen Intensität, dass es nicht verwunderlich ist, dass ihm von vielen Kritikern diese Darstellung als eine seiner besten Leistungen seiner glorreichen Karriere als Schauspieler bescheinigt wird.
Neben der, hervorragenden schauspielerischen Leistung, sorgt vor allem auch das schlüssige Drehbuch für Unterhaltung auf Spitzenniveau: Angesichts der Ungerechtigkeit, die den Opfern widerfährt, in Verbindung mit der Arroganz und Heimtücke des Hexenjägers, bleibt der Zuschauer über die ganze Handlung hinweg angespannt, darauf hoffend, dass die Ungerechtigkeit endlich ein Ende findet und die Übeltäter bestraft werden.
DER HEXENJÄGER ist ein zeitloses Vermächtnis eines leider viel zu früh gestorbenen Genies: Das junge Regie-Talent Michael Reeves setzte, von schweren Depressionen geplagt, schon früh seinem Leben ein Ende. Unzufriedenheit über seinen grandiosen Film dürfte garantiert nicht der Anlass für seinen Freitod gewesen sein.
Auch filmtechnisch gesehen, kann dieser Genre-Beitrag überzeugen. Besonderes Augenmerk sei diesbezüglich auch auf die für ihre Zeit wirklich genialen Übergänge gerichtet: Während die Kamera die Brandung des Meeres einfängt, färbt sich diese plötzlich blutrot, um sich alsdann in die Glut des Scheiterhaufens zu verwandeln. Effekte die sich vielleicht erst bei mehrmaligem Betrachten des Films offenbaren…
Die deutsche Fassung ist zwar gekürzt, jedoch tut es dem Gesamtwerk keinen großen Abbruch. Sämtliche Gewaltszenen wirken im Kontext auch in ihrer "bereinigten" Form noch äußerst schockierend, nicht zuletzt aufgrund ihres historischen Hintergrundes. Hardcore-Splatter-Fans dürfte der Film allerdings nur ein müdes Lächeln hervorlocken…
Einziger Kritikpunkt: Das Fehlen von "Hexenmeister" Herbert Fux … !!!
Fazit: DER Klassiker unter den Hexen-Filmen!! Vincent Price in Höchstform!! Ein absolutes MUSS für alle Horrorfans!!
DVD
Reichhaltig ist das Angebot der DVD zwar nicht, aber das darf man bei einem so alten Film auch gar nicht erwarten. Das Material, dass zu sehen ist, ist allerdings gut ausgewählt und sehr informativ:
Michael Reeves und seine Werke; Fotogalerie; Biografien; Englischer Originaltrailer
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