Informationen
OT:Sidste Time
ca.78 Minuten
Dänemark 1995
- Martin Schmidt
- Lene Laub Oksen
- Mette Bratlann
- Tomas Villum Jensen
- u.a.
Story
Sieben Schüler aus der 13. Klasse des hiesigen Gymnasiums werden am Freitagnachmittag in die Schule gebeten. Dass dies ein äußerst ungewöhnlicher Termin ist, wissen die Jugendlichen, doch sind alle erschienen, um der Dinge zu harren, die da auf sie zukommen sollen.
Nach einer Weile diskutiert die Gruppe die Lage und stellt bald fest, dass die Ausgänge aus dem Schulkomplex verschlossen sind und es keine andere Möglichkeit mehr gibt, das Gebäude zu verlassen. Wenig später machen sie dann eine noch schlimmere Entdeckung. Nachdem von einem Gruppenmitglied die urbane Geschichte eines tötenden Lehrers erzählt wird, finden die Jugendlichen dessen Leiche in dem Raum, in dem sie sich schon seit längerem aufhalten.
Panik bricht aus. Schnell steht fest, dass ein anderer Killer im Schulgebäude unterwegs ist und erfolgreich versucht, die Gruppe Jugendlicher zu dezimieren. Und seltsamerweise ist vor der Schule ein TV-Team, dass mit dem Format „Final Hour – Die letzte Stunde“ Sensationsquoten einfahren will…
Kritik
„Final Hour“ ist ein nach typischen Slasher-Regeln konstruierter Film, setzt sich aber doch von seiner Artverwandten etwas ab. Man merkt schnell, dass er nicht in den guten, alten Vereinigten Staaten hergestellt wurde, sondern im kühlen Dänemark. Dies gibt „Final Hour“ den etwas anderen Touch. Es gibt auch seltsame Abweichung in der für dieses Subgenre sonst so gradlinigen Story. Dies sorgt allerdings auch für einige Verwirrungen und kleine Logikfehler im Ablauf, die der hartgesottene Horror-Fan aber locker wegstecken kann.
Die Geschichte handelt von einigen Teenagern, die eingeschlossen werden und für einige schulische Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Analog dazu gibt es einen Plot über einen TV-Moderator, der zwar schon eine Erfolgssendung namens „Final Hour“ hat, dessen Produzent aber nicht zufrieden zustellen ist. Daher muss eine neue Story her, die ihre Vorgänger in Sachen Brutalität und Spannung übertrifft. Da kommt die Geschichte mit dem Gymnasium wie gerufen… In der Schule beginnt dann der gewohnte Kampf Gruppe gegen Killer, der den Teenies natürlich deutlich überlegen ist.
Die Morde hierbei sind recht blutig, aber nicht übermäßig brutal, in Szene gesetzt. Es gibt nette Effekte, die von einer gewissen Professionalität zeugen. Auch für Spannung ist gesorgt, da es immer wieder zu atmosphärischen Szenen in dunkeln Räumen kommt. Allerdings dauert es leider etwas, bis der Film Fahrt aufnimmt, da sich der erste Teil darin versucht, die Charaktere näher zu bringen, was auch teilweise gelingt. Es wird versucht darzustellen, dass die sieben Personen allesamt sehr verschieden sind, doch die Projektierung wirkt zumeist etwas gezwungen und ist sehr durchschaubar, da es sich um die üblichen Stereotypen handelt.
Doch der sehr atmosphärische zweite Teil des Films macht die Logiklöcher, die hier „natürlich“ auch noch auftauchen und den etwas schleppenden Beginn wett. Es wird immer mysteriöser, bis es schließlich so mysteriös wird, wie es keiner erwarten konnte. Aber an dieser Stelle soll natürlich nicht zu viel verraten werden…
Zudem versucht „Final Hour“, zugegebenermaßen etwas dilettantisch, Kritik an den Medien auszuüben, die offensichtlich nur darauf abzielen, eine möglichst blutige Story recht schnell in den Kasten zu bringen. Ob die Kritik wirklich auch in dieser Form beabsichtigt ist, geht allerdings nicht eindeutig aus dem Gezeigten heraus hervor.
Positiv zu erwähnen ist die kurze Spieldauer, die mit 78 Minuten genau richtig ist. Dies würde man sich bei vielen anderen Filmen auch wünschen, die dann aber künstlich auf 90 Minuten aufgebläht werden, obwohl sie nichts mehr zu erzählen haben. Allerdings wurden dem Film acht Sekunden geklaut, die wohl der Verleih entfernt hat, bevor er das gute Stück auf die Öffentlichkeit losgelassen hat. Es fehlen zwei kleine Szenen, in der eine Tote gezeigt wird, die auf der Herdplatte liegt. Als Gorehound kann man das Fehlen aber sicherlich verkraften, da es auch so einen Ekel erregenden Close-Up gibt…
„Final Hour“ ist trotz der kleinen Schwächen ein sehr guter Beitrag des Horror-Genre, der mit etwas Abwechslung den Slasher-Markt bereichert. Die Rätselraterei um den mysteriösen Mörder ist gut in Szene gesetzt, die Effekte sind gut, die Darsteller spielen solide und der Streifen dauert nicht zu lange. Er bringt also perfekte Vorraussetzungen für einen spannenden Filmabend mit sich.
Ähnlicher Film:
- Nightwatch
- High Tension
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