Informationen
Drehland | USA |
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Drehjahr | 2007 |
Laufzeit | ca. 80 Minuten |
Regie | Charles Band |
Darsteller | Wes Armstrong Kristyn Green Sid Haig Michael Berryman u.a. |
Bild | 16:9 |
Ton |
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Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | 16 |
Story
Überraschend wird Matthew (Scott Whyte) davon in Kenntnis gesetzt, dass sein kürzlich verstorbener Onkel ihn in seinem Testament zum neuen Eigentümer seines wichtigsten Besitzes, eines Casinos in einer kleinen Geisterstadt in der Nähe von Las Vegas, erklärte. Seitdem eben jenes Casino vor vielen Jahren zum Austragungsort eines blutigen Bandenkriegs wurde ist es geschlossen und sammelt nur noch Spinnweben und Staub an, doch dem möchte Matthew gemeinsam mit seiner Freundin JJ (Robin Sydney) und zwei befreundeten Pärchen ein Ende setzen. Gemeinsam fahren die sechs zu dem verlassenen Ort, in dem das Erbstück gelegen ist, um sich das Casino einmal näher anzusehen. Kaum, dass die jungen Leute angekommen sind, melden sich auch schon die Geister der einstmals Ermordeten Gangster, unter der Führung von Roy ‚The Word‘ Donahue (Sid Haig), zu Wort und fordern die gerechte Rache für ihr gewaltsam herbeigeführtes Ende…
Kritik
Im Grunde spricht es schon für sich, mit dem Namen des Regisseurs Charles Band vertraut zu sein. Wer bereits einen oder mehrere Filme des amerikanischen Trash-Vielfilmers gesehen hat, auf dessen Konto derartige Werke wie "Blood Dolls – Die Killerpuppen", "The Gingerdead Man" oder "Evil Bong" gehen, der weiß auch ganz genau, mit was bei den schrägen filmischen Low-Budget-Erzeugnissen Band’s zu rechnen ist, der bislang 32 Filme selbst inszenierte und 237 ähnlich gelagerte Titel produzierte. Erstaunlicherweise weiß eine kleine Übersicht der Filme des Regisseurs, der sich unter anderem auch durch seinen Puppen-Fetisch einen Namen gemacht hat, durchaus zu gefallen. Die Werke Band’s und seiner hauseigenen Produktionsschmiede, den Full Moon Pictures, mögen zwar für ihr geringes Budget bekannt sein, schaffen es aber gelegentlich, durch ihre Kombination aus bisweilen durchaus einfallsreichen Storylines mit einer gehörigen Portion Selbstironie, absolut solide zu unterhalten, was man sonst nicht von allen Erzeugnissen aus diesem Kostensektor behaupten kann. Mit einem seiner neusten Outputs, dem leider vollkommen überflüssigen und in vielerlei Hinsicht missglückten "Dead Man’s Hand – Casino der Verdammten" tat sich Charles Band jedoch keinen Gefallen und dürfte mit diesem uninteressanten Streifen selbst alte Trash-Veteranen in die Flucht treiben.Schon die Story des Films scheint nicht gerade ein Garant für annehmbare Trash-Unterhaltung zu sein und es überrascht sicherlich auch kaum, dass vor Band noch niemand auf die Idee kam, einen Horrorfilm ausschließlich in einem Casino spielen zu lassen. In diesem Ambiente will hier jedenfalls keinerlei Atmosphäre entstehen, auch wenn man den Setdesignern zumindest eine gute Arbeit zugestehen muss. Die vollkommen verstaubte und mit Spinnennetzen behangene Einrichtung macht durchaus den Eindruck, als habe sich in dem Casino seit vielen Jahren keine Menschenseele mehr aufgehalten und als sei es keine gute Idee, eine Nacht in diesem fast verfallenen Etablissement verbringen zu wollen. Dennoch überrascht die Tatsache der fehlenden Schauerstimmung wenig, war Charles Band doch noch nie für unheimliche oder schaurige Filme bekannt, dagegen spricht alleine schon der alles erdrückende Trashgehalt seiner Filme. "Dead Man’s Hand – Casino der Verdammten" als Horrorfilm zu bezeichnen, trifft den sprichwörtlichen Nagel also kaum auf den Kopf, es sei denn, diese Genre-Zuweisung rührt von unsagbar debilen Charakteren, dem fehlen jedweder Spannung oder der Abwesenheit eines vernünftigen Plots her.Sollte es die Intention der Macher gewesen sein, einen möglichst schlechten Film hervorzuwürgen, dann haben sie ihre Aufgabe zweifellos mit Glanz und Gloria erledigt. Die Misere mag für manch einen schon bei der Optik des Werkes ihren Anfang nehmen, die in ihren weichgezeichneten Bildern mehr an eine unfreiwillig komische US-Serie à la "X-Factor", statt an einen Low-Budget-Horrorfilm erinnert. Dies wäre jedoch mit Sicherheit noch zu verschmerzen, würde wenigstens die Story irgendwelche halbwegs interessanten Ansätze beherbergen, doch hier hofft der frühzeitig resignierende Zuschauer leider vergebens. Mehr als die Hälfte der Laufzeit wird mit intellektvernichtenden Dialogen und geistigem Dünnschiss gefüllt, in dem sich die sechs jungen Hauptcharaktere stetig noch zu überbieten scheinen. Die absolute Krönung stellt in dieser Hinsicht ein selbstverliebter Musiker dar, dessen Flöte in der letzten Zeit häufig ihren Dienst versagt, weshalb die gebeutelte Freundin zu herzhaften und lautstarken Solonummern genötigt wird, damit unser lieber Macho vor seinen Freunden sein Gesicht wahren kann. Ist blöd wie Sau, wird hier unnötig in die Länge gezogen, füllt aber zumindest Screentime. Und irgendwie muss Band das Kunststück ja gelingen, seinen filmischen Reinfall auf 80 Minuten zu strecken, wenn er inhaltlich schon nicht viel zu bieten hat.Sobald sich dann irgendwann langsam aber sicher die Entwicklung in Richtung eines Horrorfilms andeutet, erwacht der Zuschauer vorerst wieder aus seinem selbst eingeleiteten, komatösen Zustand, nur um dann frustriert festzustellen, dass auch nun keine Besserung in Sicht steht. Die Gesichtsattraktionen Sid Haig und Michael Berryman geben, zusammen mit einer prallen Blondine und einem heimtückischen Kartendealer, die wiedergekehrten Ermordeten, die daraufhin ihr fieses Spiel mit ihren Opfern treiben. Dafür werden die jungen Leute zumeist per Handschellen an einen Tisch gefesselt, woraufhin sie gegen die Untoten zu einem Spiel antreten müssen. Dass der Einsatz nichts geringeres als ihr Leben ist und die Geister nicht gerade mit fairen Karten agieren, versteht sich von selbst, dennoch wirkt sich auch dieser Part des Films wie eine Überdosis Valium aus. Spannungsarm und ohne ersichtlichen Sinn und Verstand geht das Treiben vonstatten, in dessen Verlauf der plötzlich wieder sehr potent wirkende Musik-Macho beinahe den blonden Geist beglücken darf, während manch andere blutig den Verlust ihrer offensichtlichen Gummi-Ärme bedauern oder auch mal munter mit den Geistern fachsimpeln. Die einzig nennenswerten Szenen sind dabei die, in denen sich die Geister von ihrer wahren Gestalt zeigen und sich als riesige Kartoffel-Monster mit rot glühenden Augen oder ähnlich kuriosem präsentieren. Im Großen und Ganzen zieht das undefinierbare Trash-Geschehen allerdings mehr ermüdend als begeisternd am Publikum vorbei, daran kann auch die Präsenz eines Sid Haig ("Haus der 1000 Leichen") oder eines Michael Berryman ("The Hills Have Eyes") nichts ändern. Letzterer wird hier ohnehin nur auf sein schräges Äußeres beschränkt und mit einer ihm absolut unwürdigen Rolle abgespeist, während Haig sich in der Rolle des beinahe zahmen und zu Diskussionen bereiten Geistes sichtlich zu langweilen scheint. Ein wenig können einem die kultigen Mimen schon leid tun, da sie sich inzwischen mit solchen Rollen über Wasser halten müssen, aber bei den Horror-Nerds wird ihr Auftreten seinen Zweck vermutlich durchaus erfüllen.Charles Band, Sid Haig und Michael Berryman – diese Namen versprechen dem geneigten Trash-Konsumenten durchaus annehmbare Unterhaltung, doch leider sollte man sich im Falle von "Dead Man’s Hand – Casino der Verdammten" nicht blind darauf verlassen. Stellenweise erweist sich das Werk als derart verstandsabstinent, dass es schon irgendwie wieder unterhält, aber insgesamt windet sich der Streifen 80 Minuten lang hilflos in die verschiedensten Richtungen, ohne auch nur die leiseste Form einer Storyline, einer Dramaturgie oder einer erwähnenswerten Spannung auf die Beine stellen zu können. Da der Film selbst für Trash-Fans zu zahm und belanglos ausfällt, ist letztendlich wohl keine einzige Zielgruppe mehr übrig, die mit diesem Machwerk noch ihren Spaß haben könnte.
DVD
Im deutschen Sprachraum wird "Dead Man’s Hand – Casino der Verdammten" von dem Label Sunfilm auf DVD vertrieben und das in der ungeschnittenen Fassung mit einer Freigabe ab 16 Jahren. Insgesamt macht diese Scheibe aber vor allem durch ihre sehr spärliche Ausstattung von sich reden. Während es die deutsche Tonspur noch im 5.1-Format auf den Silberling geschafft hat, muss sich der Freund des englischen O-Tons mit 2.0 Stereo-Sound zufrieden geben. Wer dafür dann zumindest auf ein paar interessante Extras als Ausgleich hofft, wird auch da enttäuscht werden, da es keinerlei Bonusmaterial auf dieser DVD anzufinden gibt.
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