Informationen
OT:Curdled
ca. 86 Minuten
USA 1996
- Reb Braddock
- William Baldwin
- Angela Jones
- Bruce Ramsay
- u.a.
Story
Als Gabriela ein kleines Kind ist, wird sie Zeugin wie ein Mann von einem Gebäude geschmissen wird und stirbt. Andere Kinder in dem Alter hätten wohl einen Schock erlitten, nicht aber das spanischstämmige Mädchen. Als sie die Menschentraube um die überdeckte Leiche auflöst, geht sie zum Tatort um unter das Leichentuch zu schauen …
Jahre später ist aus dem kleinen Mädchen eine wunderschöne Frau geworden. Gabriela ist, nachdem sie in einer Bäckerei gearbeitet hat, arbeitslos und so hat sie eine menge Zeit ihrem Hobby nachzugehen. Sie sammelt alles mögliche über Serienmörder, momentan über den sogenannten Blaublutkiller, über den sie ein eigenes Album anlegt, mit gesammelten Zeitungsausschnitten. Der Blaublutkiller tötet, wie es der Name erraten lässt, reiche Frauen, die er langsam zugrunde quält und schlussendlich köpft. Wahrscheinlich fasziniert Gabriela dieser Mörder so, weil sie es brennend interessiert ob ein geköpfter Mensch nach seiner Enthauptung in der Lage ist noch zu denken und zu sprechen …
Eines Abends sieht sie eine Fernsehwerbung über einen Putzdienst der Orte reinigt, wo Menschen grausam ermordet wurden. Sie notiert sich die Telefonnummer und wenig später hat sie ein Vorstellungsgespräch bei „Post Forensic Cleaning Service“ das erfolgreich verläuft. Nach einer kurzen Einweisung und einer Wahrung vor dem, was sie zu Gesicht bekommen wird, reinigt sie mit einer Kollegin den ersten Schauplatz.
Anders als alle erwarte haben bereitet Gabriela der Job viel Spaß. Ihr macht es nichts aus die riesigen Blutlachen wegzuwischen und schon bald bekommt sie einen Auftrag, den die anderen Frauen ablehnen. Sie soll den Tatort reinigen, wo der Blaublutkiller das letzte mal zugeschlagen hat. Doch dieser Job soll kein normaler werden, da sich der Mörder noch in der zu putzenden Villa befindet. Bei seiner letzten Tat hat er einen Fehler gemacht, den er ausbügeln wollte, doch dummerweise hat er sich eingeschlossen als die Putzfrauen das Haus betreten haben. Seine Versuche, sich zu befreien scheitern und als die fast schon besessene Gabriela abends, nach der Arbeit, den Tatort noch ein mal aufsucht kommt es zu einer skurrilen Begegnung…
Kritik
Über den Streifen „Curdled“ bin ich eigentlich nur zufällig gestolpert, aber als ich las das Quentin Tarantino der ausführende Produzent des Streifens ist, bin ich sehr neugierig geworden. Der Film war vom Regisseur als Kurzfilm gedacht, doch Tarantino hat das Skript vor dem Dreh zu Gesicht bekommen und entschieden aus der Geschichte einen langen Film zu drehen. Wer Tarantino kennt, weiß was das bedeutet …
Die Story ist einfach genial! Gabriela, die zwar sehr hübsch aber sonst gewöhnlich ist, ist der Mittelpunkt der Geschichte. Allerdings ist das Gewöhnliche nur oberflächlich, denn tief in ihr sitzt etwas, dass wohl ehr ungewöhnlich ist. Sie interessiert sich brennend für Serienmörder und abgehackte Köpfe … Als diese beiden Leidenschaften dann mit dem Blaublutkiller aufeinanderprallen, wird sie zu der ungewöhnlichsten Kriminologien, die der moderne Film gesehen hat. Beim Betrachten des Gezeigten wird man förmlich gefesselt, auch wenn der Spannungsanteil sehr gering ist.
Für ein FSK 16 ist der Film schon sehr blutig, allerdings hat man an der Prüfstelle wohl erkannt das Blut und Morde nicht aus diesem Film rauszudenken sind und sie eigentlich nicht im Vordergrund der Geschichte stehen. Viel wichtiger sind die gezeigten Charaktere, besonders der von Gabriela, der von der Schauspielerin Angela Jones nahezu perfekt gespielt wird. Der etwas bekanntere William Baldwin, der den Killer spielt, bleibt blass, was aber sicherlich auch an der etwas anspruchlosen Rolle liegt, die etwas in den Hintergrund gerät. Die weiteren Schauspieler, die alle kleine Nebenrollen haben, bringen ihre Rollen glaubhaft rüber, auch wenn man klar sieht das sie keine Hollywoodprofis sind.
Insgesamt ist „Curdled“ ein außergewöhnlicher Thriller, den jeder gesehen haben sollte, der auf Tarantino-Filme steht. Es gibt reichlich Blut, eine super Story, reichlich schwarzen Humor und eine blendend agierende Protagonistin. Leider gibt es gegen Ende auch eine etwas uninteressantere und langwierige Szene, die den Film etwas abwertet.
Wenn ich den Film kurz in Abschnitten bewerten müsste, würde das so aussehen: Die erste Stunde: Eine super Story, die absolut fesselnd und interessant ist. Die nächste viertel Stunde: Leider etwas langwierig. Das Ende: Hammergeil!!!!!!!!
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