Informationen
Drehland | USA |
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Drehjahr | 2009 |
Laufzeit | ca. 82 Minuten |
Regie | Àlex Pastor David Pastor |
Darsteller | Chris Pine Lou Taylor Pucci Piper Perabo Emily VanCamp u.a. |
Bild |
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Ton | DD5.1 |
Sprachen |
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Untertitel |
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LC | 2 |
FSK | 16 |
Story
Die Brüder Brian und Danny sind zusammen mit zwei Freundinnen auf dem Weg zum Golf von Mexiko. Dort haben sie in ihrer Kindheit mal einen Urlaub verbracht und wissen, wie abgeschieden und schön es dort ist. Der Grund der Reise ist allerdings weniger schön: Ein geheimnisvolles und todbringendes Virus rafft die Bevölkerung dahin. Wer sich mit dem Virus infiziert muss sterben. Deswegen halten die vier Reisenden sich auch penibel an ihre Hygiene-Regeln.
Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wird es immer wieder gefährlich. So zum Beispiel als sie auf einen, mit dem Auto liegengebliebenen, Mann auf dem Highway treffen. Er hat eine infizierte Tochter bei sich. Durch einen unglücklichen Umstand ist die Gruppe darauf angewiesen, bei den beiden mitzufahren. Und das bleibt nicht ohne Folgen…
Kritik
Viren-Filme kommen nicht aus der Mode. Dies zeigt einmal mehr der US-amerikanische Filmbeitrag „Carriers“ von 2009. Allerdings setzt „Carriers“ nicht auf bluttriefende Kämpfe gegen Zombies, sondern beschäftig sich eher zwischenmenschlich mit dem Stoff.
Dabei wird ein ruhiges Erzähltempo an den Tag gelegt. Ruhig aber keineswegs uninteressant. Man kann die vier Protagonisten dabei beobachten, wie sie unterwegs sind. Einfach nur unterwegs. Die erste halbe Stunde bietet von daher auch nicht sonderlich viel Spannung. Die Charaktere werden vorgestellt und man erfährt zudem etwas über die Seuche. Wenn auch nicht sonderlich viel, was sich im Verlauf der Geschichte auch nicht ändern soll. Als die Reisegruppe dann auf einen Mann mit seiner Tochter trifft, geht der Schlamassel los.
Ein klarer Vorteil von „Carriers“ ist, dass das Geschehen nicht an einem, sondern an vielen verschiedenen Orten stattfindet. Mal kann man die Leute beim Golfen beobachten, mal sind sie in einer Viren-Station und kurz drauf schon wieder ganz woanders. Da macht das Zugucken spaß. Allerdings gibt es auch zwei bis drei Szenen, die sich etwas aufblähen, ohne dabei mit super interessanten Sachen rüberzukommen.
Zombies gibt es in „Carriers“ so gut wie nicht. Die Infizierten werden auch nicht so genannt und es gibt keine typischen Schlachten mit Kopf ab, Hirn raus, Kugel in die Birne oder was man sonst alles so macht, um die Menschenfresser loszuwerden. Wobei gesagt werden muss, dass die Infizierten im Film offenbar keine Lust auf Menschenfleisch haben. Daher gibt es auch keine schlimmen Spezialeffekte. Das FSK16 der deutschen DVD geht aber trotzdem in Ordnung. Wie bereits angesprochen richtet sich das Augenmerk in „Carriers“ eher auf die zwischenmenschlichen Seiten. Es müssen harte und traurige Entscheidungen getroffen werden. Denn wer überleben will darf keinerlei Mitleid mit den Infizierten haben. Ein Kontakt mit dem Virus führt zum sicheren Tod. Zudem ist ein heißer Kampf um Benzin entbrannt. Wer Benzin haben und somit flexibel sein möchte, muss über Leichen gehen. Zwangsweise. Vielleicht sind diese Szenen von den Regisseuren respektive dem Drehbuchautor mit in den Film reingenommen worden, um ein grausames Spiegelbild unserer Gesellschaft zu zeichnen? Das Regiezepter wird von den Brüdern Àlex und David Pastor geschwungen. David Pastor kommt ohne Referenzen, Àlex war einer von zahlreichen Regisseuren von dem, in Deutschland nicht erschienenen, Drama „Tapas mixtas 2“. Die Jungs haben also nicht unbedingt den reichhaltigsten Erfahrungsschatz, machen ihre Sache aber ordentlich.
Darstellerisch bekommt man grundsolide Kost geboten. Chris Pine („Star Trek“), Piper Perabo („Coyote Ugly”), Lou Taylor Pucci („Horsemen”) und Emily VanCamp („The Ring 2”) machen ihre Sache als Hauptcharaktere sehr gut. Hier hat man es wirklich mit einem hochprofessionellen Cast zu tun.
„Carriers“ ist in der Gesamtbetrachtung ein feiner Road-Trip mit viralen Einschüben. Er ist kein neuer „Dawn Of The Dead“ aber interessanter als neuere Genrebeiträge wie beispielsweise „Autumn Of The Living Dead“ oder „Mutants“. Ein paar Szenen sind vielleicht etwas zu ruhig und es fehlt ihm auch etwas an Action, um eine bessere Bewertung zu erhalten. Auch fehlen Massenszenen, in den en man viele Infizierte sieht und so das Ausmaß der Katastrophe erahnen kann. Aber „Carriers“ ist ein gut funktionierender Road-Movie, der es versteht gut zu unterhalten.
DVD
Das DVD-Menü stimmt einen gleich auf die leicht unbeschwerte und gleichzeitig deprimierende Grundstimmung des Films ein. Mit guter Optik und noch besserer Akustik. Im Menü findet man neben dem deutschen und dem originalen Trailer zum Film das Submenü „Specials“. Hier gibt es ein B-Roll von circa neun Minuten, sieben Interviews (17:18 Minuten), Filmclips (02:56 Minuten) und noch einen Trailer. Alles, wenn nötig, natürlich mit deutschen Untertiteln versehen. Das Bild der DVD geht schwer in Ordnung. Wie auch der Ton. Zwar mit leichten Kritikpunkten, diese fallen aber nicht sonderlich ins Gewicht.
Von der DVD gibt es verschiedene Versionen. Uns lag zur Rezension die „Special Edition“ vor, die freundlicherweise mit einer Virenschutzmaske ausgestattet ist. Man weiß ja nie… Darüber hinaus gibt es eine 3-Disc Limited Survival Box, mit drei DVDs, Einweghandschuhen, Desinfektionstuch, antiseptischen Gel und einem Sticker. Da kann dann im Falle des Falls gar nichts mehr schief gehen. Eine „normale“ DVD ohne Schnickschnack gibt es für den risikoliebenden Filmfan natürlich auch noch.
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