Informationen
OT:Schiave Bianche: Violenza in Amazzonia
ca. 86 Minuten
Italien 1984
- Roy Garrett
- Elvire Audray
- Alvaro Gonzales
- Will Gonzales
- u.a.
Story
Catherine ist ein junges Mädchen mit reichen Eltern, die es ihr ermöglichen, im Ausland, genauer gesagt in London, zu studieren. Zu ihrem 18. Geburtstag wird sie von ihren Eltern eingeladen, den Jubeltag zusammen mit ihnen in ihrer Heimat, Amazonien, zu verbringen. Also reist sie, voller Vorfreude, in ihr Heimatland. Als der Tag gekommen ist freut sie sich, dass neben ihren Eltern auch ihre Tante und ihr Onkel anwesend ist. Sie haben Catherine zwar kein Geschenk mitgebracht, sie laden sie aber zu einer Bootstour auf dem Orinoko ein.
Es ist ein wunderschöner Tag, als sie auf dem Fluss sind und alle genießen die Sonne und die Stille, als plötzlich Catherines Mutter von einem Giftpfeil getroffen wird. Wenig später sind ihre Eltern tot, Tante und Onkel können flüchten. Sie selbst wurde von einem Giftpfeil in den Arm getroffen und muss nun regungslos mit ansehen, wie eine Gruppe Wilder auf das Boot kommt und ihre Eltern enthauptet. Sie selbst wird von einem Wilden gerettet, der ihr den Giftpfeil aus dem Arm zieht und die Wunde aussaugt.
Catherine wird von den Wilden entführt und in deren Lager verschleppt. Ab nun durchlebt sie eine schreckliche Zeit unter den wilden Indianern, sie schafft es aber zu überleben. Umukai, ein stattlicher Kämpfer, hat sich in der Zwischenzeit in das blonde Mädchen verliebt und macht ihr von nun an den Hof. Catherine geht aber vorerst nicht auf die Liebesbeweise ein, da sie denkt das er zu den Mördern gehört.
Einige Zeit verstreicht, in der es das Mädchen geschafft hat mit den Wilden zu kommunizieren. Bei einem, der zahlreichen, Streitgesprächen zwischen Catherine und Umukai, erzählt ihr der Indianer, dass es nicht die Kopfjäger waren die ihre Eltern getötet haben, sondern das ihre Verwandten Verbrecher angeheuert haben um die drei Wohlhabenden zu töten. Umukai war nur Zeuge dieser Aktion und hat Catherine gerettet. Das blonde Mädchen will diese Geschichte erst nicht glauben, doch bald macht sie sich auf zu dem Landsitz ihrer Eltern, wo ihre Tante und ihr Onkel mittlerweile leben, um grausame Rache zu üben…
Kritik
Vorweg die Information, dass der Film damit prahlt, auf wahren Begebenheiten zu beruhen, was ich allerdings bezweifeln möchte. Schon die Logik verbietet mir den Gedanken, dass diese Geschichte auch nur annähernd stimmen könnte. Nur als Beispiel : Warum schneiden die Indianer denen die Köpfe ab, die sie retten wollen und warum kommt es in dieser Szene nicht zu einer Auseinandersetzung zwischen den Verbrechern und den Wilden? Man bekommt, im Film, erst gegen Ende mitgeteilt das es nicht die Indianer waren, die diese Bootsbesatzung getötet haben und so einsteht ein großes Logikloch.
Der Film selber erinnert ein einen Dokumentation über den Dschungel und das kleine, kopfraubende Völkchen. Es gibt wunderschöne Naturaufnahmen, welche dem Film eine natürliche Atmosphäre verschaffen. Die Geschichte selber, wird gut und relativ spannend erzählt und mit der Schilderung des wahren Ausgangs der Mordgeschichte nimmt die Handlung auch einen unerwarteten Richtungswechsel vor. Plötzlich geht es nicht mehr um die verschmähte Liebe des Umukai und das Überleben der blonden Frau, inmitten der Fremden, sondern um Rache.
Die Protagonistin, die eindeutig im Mittelpunkt des Films steht, spielt weniger befriedigend. Sie wirkt verkrampft und das sie fast die ganze Zeit „oben ohne“ rumläuft, erhöht nicht unbedingt den Guckgenuss. Die Indianer, die wohl allesamt Laien sind, wirken dagegen ehr natürlich und das sollen sie ja auch.
Eigentlich hatte ich mal irgendwo gelesen das der Film um ganze 10 Minuten geschnitten sein soll. Wenn ich dieser DVD glauben schenken darf sind es allerdings nur zwei, die es aber durchaus in sich haben. Sicherlich wird einem hier kein Splatter a la Peter Jackson geliefert, es ist aber irgendwie beruhigend wenn man weiß das an diesem Film nicht rumgemetzelt wurde. Neben den Splatterszenen wurden in der Originalfassung auch einige kleine Schnitte gemacht, die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Was bringt es einem einen Satz aus einem längeren Dialog rauszuschneiden, der eigentlich nichtssagend ist? Verstehe das wer will, ich tue es nicht!
Schlussendlich bleibt mir nur noch zu sagen das dieser Film Genrefans gefallen wird und auch Freunde von Amazonasdokumentationen, im filmischen Sinne, werden auf ihre Kosten kommen. „Amazonia – Kopfjagd im Regenwald“ ist allerdings in der Videoversion nur ein durchschnittlicher Film, in der DVD Version allerdings ein guter!
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