Informationen
OT:The Creature Of The Sunny Side Up Trailer Park
ca. 104 Minuten
USA 2004
- Christopher Coppola
- Steve Hedden
- Andre Ware
- Andre Marcus
- Frank Gorshin
- u.a.
Story
Irgendwo in einem Südkalifornischen Kaff treffen zwei überaus bullige und nicht gerade zimperliche Männer aufeinander: der weiße Doug (Steve Hedden) und der schwarze Donnie (Andre Ware). Wie sich herausstellt sind die Beiden Brüder, die bislang nichts von der Existenz des jeweils anderen wussten und die Beide einen Brief von dem Anwalt ihrer kürzlich verstorbenen Mutter erhielten. Donnie und Doug, die sich vom ersten Moment an überhaupt nicht leiden können, haben von ihrer Mutter, zu der sie keinerlei Kontakt hatten, nach deren Tode einen Trailerpark vererbt bekommen. Schnell bricht Streit zwischen Doug und Donnie aus, doch dank einer Verkettung unglücklicher Umstände sind sie Beide dazu gezwungen, noch ein paar Tage in dem Kaff zu verweilen. Wie sich bald herausstellt geht hier aber nicht alles mit rechten Dingen zu. Ein Monster geht um, das anscheinend nur von Doug und Donnie gestoppt werden kann, die damit eine uralte Prophezeiung erfüllen. Dazu müssen sich die verfeindeten Brüder allerdings erst einmal zusammenraufen…
Kritik
Wenn man den Namen Coppola hört, schießen einem sofort Titel wie "Apocalypse Now" oder "Lost in Translation" in den Kopf. Meisterregisseur Francis Ford Coppola war schon für so manches Meisterwerk verantwortlich und auch seine Tochter Sofia Coppola ist auf dem besten Wege, dem guten Beispiel ihres Vaters angemessen zu folgen. Die Liste an prominenten Familienmitgliedern lässt sich aber noch fortsetzen, so ist Coppola’s Neffe kein geringerer als Nicolas Cage, der jedoch seinen eigenen Weg gehen wollte und sich so seinen Namen ändern ließ. Ein schwarzes Schaf in der Familie dürfte hingegen wohl Christopher Coppola sein, ebenfalls Neffe Coppola’s und Bruder von Cage. Dass er aber bis heute im Schatten seiner berühmten Familie steht, hat Christopher, der sich stets nur im Rocker-Dress ablichten lässt, durchaus verdient, so hat sich der Gute nämlich den trashigen B-Movies verschrieben.
Das Problem ist nur, dass jeder, der im Fall von "Bloodhead" einen Horrorfilm erwartet, bitter enttäuscht werden dürfte, denn genau das haben wir hier nicht. Bis zur 40. Minute etwa ist es sogar schlichtweg unmöglich zu sagen, was Christopher Coppola hiermit abliefern wollte, denn bis zu diesem Zeitpunkt ist das Werk weder spannend, noch überaus interessant, noch erzählt es eine erwähnenswerte Geschichte. Wir haben hier einfach zwei nicht gerade schmächtig gebaute Männer, der eine schwarz, der andere weiß, die sich gegenseitig absolut nicht riechen können und die sich gegenseitig das Erbe der verstorbenen Mutter streitig machen. Hier und da wird mal etwas mit einem verblödeten Hinterwäldler gequatscht, dann gibt es mal wieder ein Gespräch mit dem kleinen Jackson, der behauptet, dass der Geist seines verstorbenen Großvaters schlimme Vorahnungen hätte. Als ob das noch nicht genügen würde, taucht irgendwann noch ein ziemlich peinliches Monster auf, woraufhin den beiden Streithähnen der (ständig spuckende) Geist ihrer Mutter erscheint, der die Beiden mahnt, dass sie sich vertragen müssen, um der drohenden Gefahr Einhalt gebieten zu können. Klingt saudämlich? Ist es leider auch!
Als ob es noch nicht Herausforderung genug wäre, in diesem Ganzen Wirrwarr einen Sinn zu sehen, macht es einem Coppola leider nicht gerade leichter, indem er etwas für die Unterhaltung seines Publikums tun würde. Horror ist "Bloodhead", wie bereits erwähnt, in keinster Weise, der Streifen besteht lediglich aus den Zankereien der beiden kräftig gebauten Brüder und wartet somit auch mit einer ganzen Palette an rassistischen Späßen und Beleidigungen auf. Blutig wird es zwar ab und zu mal, doch irgendwie passt das dann überhaupt nicht zum Gesamtgeschehen. Ebenso wollte sich mir nicht ansatzweise die Story um die goldene Muschel erschließen, die Donnie und Doug für den Geist ihrer Mutti finden sollen.
Wer jetzt meint, dass das schon wieder so blöd klingt, dass es als guter Trash durchgeht, der irrt sich gewaltig. Zum Lachen gibt es hier ebenso wenig wie zum Fürchten, "Bloodhead" ist einzig und allein ein großes Ärgernis. Es wird kaum etwas erklärt, dass zum besseren Verständnis der unglaublich bescheuerten Story behilflich sein könnte, ebenso gibt es so etwas wie eine nennenswerte Dramaturgie oder eine Spannung in keinster Weise. Langweilig wird der Streifen dennoch nie, da es nicht gänzlich uninteressant ist, den beiden kolossalen Hünen bei ihren Streitigkeiten zuzusehen, doch dass sich so etwas dann als Horrorfilm schimpft, ist schlichtweg eine Frechheit. Ich habe stellenweise auch versucht, "The Creature of the Sunny Side Up Trailer Park", wie der Film im Original heißt, als Parodie auf die vielen alten Monsterfilme zu sehen, doch auch als solche versagt er durchweg, da es kaum humorvolles zu sehen gibt. Das Einzig Positive am Film sind die Darsteller Steve Hedden und Andre Ware, die dieses undefinierbare Stück Zeitverschwendung durch ihre Streitereien noch halbwegs übersehbar gestalten.
Ich weiß bis jetzt nicht, in welches Genre ich "Bloodhead" einordnen soll, einen Horrorfilm haben wir hierbei jedenfalls in keinster Weise, und da dies vom Cover vermittelt wird, ist das schon enttäuschend. Dass Christopher Coppola und seine Crew Spaß an den Dreharbeiten hatten, ist klar ersichtlich, doch leider kann sich das nicht auf den Zuschauer übertragen. Vielmehr ist man hier über 100 Minuten lang damit beschäftigt, dahinter zu kommen, was einem die abgrundtief dämliche Story sagen möchte, bis es dann plötzlich zu Ende ist. Muss man sicherlich nicht gesehen haben!
Ähnlicher Film:
- Howling VII
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