Informationen
OT:Flesh For Frankenstein
ca. 95 Minuten
Frankreich, Italien, USA1974
- Paul Morrissey
- Antonio Margheriti
- Udo Kier,
- Arno Juerging
- Dalila Di Lazzaro
- u.a.
Story
Der Baron Frankenstein, der es nicht ganz zu einem Doktor gebracht hat, da er damals sein Medizinstudium abbrechen musste, ist völlig wahnsinnig und obendrein mit seiner eigenen Schwester verheiratet, die ihm zwei Kinder schenkte. Frankenstein ist von dem Gedanken besessen, einen Übermenschen zu schaffen, nach dem Vorbild der serbischen Rasse.
Zusammen mit seinem getreuen Diener Otto hat er es bereits geschafft, ein weibliches Wesen zu schaffen und nun begeben sich die beiden daran, den männlichen Pedanten, aus den besten Körperteilen, zu konstruieren. Wenn beide Körper vollständig sind, sollen sie sich paaren und damit den Beginn der übermenschlichen Rasse einläuten. Es fehlt nur noch der Kopf des Mannes und so überlegt Frankenstein, dass Haupt eines vermehrungsfreudigen zu nehmen, damit sein Experiment auf gar keinen Fall schief geht.
Er beobachtet mit Otto, wer im hiesigen Bordell eingeht und entscheidet sich für einen jungen Mann, der aber nicht ganz freiwillig dorthin gegangen ist, sondern von seinem lüsternen Freund überredet wurde. Dies wissen die beiden Forscher allerdings erst, als sie den Kopf verpflanzt haben und feststellen müssen, dass sich ihr Geschöpf nicht vermehren will. Der Freund des Geköpften, der mit ansehen musste wie sein Kumpel enthauptet wurde und im Anschluss daran seine Leiche vergraben hat, hat in der Zwischenzeit eine Einstellung als privater Diener der Frau Frankenstein gefunden.
Als er seinen toten Freund das erste Mal im Schloss sieht, staunt er nicht schlecht und das nicht nur weil er einige Zentimeter „gewachsen“ ist. Er lässt sich aber nichts anmerken und versucht dann unbemerkt, den seltsamen Geschehnissen auf den Grund zu gehen…
Kritik
„Andy Warhol´s Frankenstein“ ist eine freie Interpretation des, sich mit dem Monstermacher beschäftigenden Themas, dass hier in einer sehr künstlerischen und sehr bizarren Art und Weise umgesetzt wurde. Die neuen Ideen, die zur bekannten Thematik hinzugefügt wurden, sind recht ansprechend und wissen den Betrachter gut zu unterhalten.
Der Plot wird locker und flockig erzählt, er wird leider aber auch nicht selten von einigen Sexszenen unterbrochen, die der Gesichte im eigentlichen nicht sonderlich gut tun. Sie sorgen vor allem dafür, dass dem Film die Spannung geraubt wird, die somit höchstens als mittelprächtig bezeichnet werden kann. Auch der, sonst glänzenden, Atmosphäre sind die Erotikeinlagen nicht sonderlich dienlich, da sich eine gewisse Schmuddelstimmung breit macht.
Im Vordergrund stehen aber sicherlich die blutigen Spezialeffekte, die sich für einen Film aus dem Jahre 1974 wirklich sehen lassen können. Man kann zum Beispiel eine Enthauptung betrachten und zudem unzählige Szenen, in denen in Gedärmen gewühlt wird, was die ganze Sache, um die Körperrekonstruktion, sicherlich interessant und authentisch macht. Als besonders hart kann man „Andy Warhol´s Frankenstein“ aber sicherlich nicht einstufen, besonders unappetitlich würde die Sache wohl besser beschreiben.
Neben diesen guten Ansätzen gibt es eine solide Schauspielcrew, aus der die Rolle des Frankenstein und die seines Assistenten deutlich herausragen. Während die meistem am Set wohl die Aufgabe hatten gut auszusehen (was besonders für Dalila Di Lazzaro gilt), spielen Udo Kier als Boss und Arno Juerging als sein ergebener Diener mehr als nur gut. Den beiden nimmt man die Psychopathen ohne ein Wimpernzucken ab, obwohl die Rollen, aufgrund der Umstände, sicherlich nicht leicht zu meistern waren.
Somit kann man zu dem Fazit kommen, dass „Andy Warhol´s Frankenstein“ ein guter Horrorfilm ist, der lediglich durch einige, unnötige Sexszenen etwas abgewertet werden muss. Er ist bizarr, schonungslos und verstört, was ihm zu einem wirklich empfehlenswerten Film macht, falls man Interesse an diesem Subgenre mitbringt.
Ähnlicher Film:
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