Informationen
OT:Amityville 1992: It’s About Time
ca. 91 Minuten
USA 1992
- Tony Randel
- Stephen Macht
- Shawn Weatherly
- Megan Ward
- u.a.
Story
Es ist eine kalte regnerische Nacht als Jacob, Familienvater von einem Sohn und einer Tochter, von einem mehrtägigen New York Aufenthalt nach Hause kommt. Seine beiden Kinder sind grob geschätzt so zwischen 16 und 18 Jahre alt. Jacob hat aber etwas ganz Besonders mitgebracht, was sein Heim in Zukunft verschönern soll. Es handelt sich um eine alte Standuhr, die er sofort über den Kamin stellt. Die Uhr stammt aus einem alten Haus, oder besser gesagt aus dem uns bekannten Spukhaus in Amityville, das abgerissen werden soll. Was keiner der Familie weiß, ist das die Uhr ein dämonisches Eigenleben führt. Der Erste der von diesem Eigenleben zu spüren bekommt ist der Sohn Rusty. Am selben Abend nämlich geht dieser Spazieren und als er wieder nach Hause kommt steht auf einmal der Nachbarshund im Wohnzimmer und bellt die Uhr an. Als Rusty das Licht anmacht ist plötzlich das ganze Wohnzimmer zu einem anderen sehr alten Raum geworden, der aber genauso schnell wieder verschwindet wie er aufgetaucht ist. Rusty denkt er hätte sich das alles nur eingebildet und geht ins Bett. Am nächsten Tag passiert ein weiteres Unglück. Vater Jacob geht Joggen, wird aber unterwegs sehr schwer vom Nachbarshund angefallen, der ihm schier das Bein abbeißt. Jacob kann sich gerade noch retten indem er mit einer zerbrochenen Flasche dem Hund die Schnauze zertrümmert, muss aber sofort ins Krankenhaus. Daraufhin geht Jacobs Freundin Andrea und Sohn Rusty zur Nachbarin, aber die weiß von nichts und der Hund hat keinen einzigen Kratzer. Am selben Abend hat Rusty dann wieder ein unerklärliches Erlebnis. Er sitzt mit Andrea und Schwester Lisa am Abendtisch als es ist gerade sechs Uhr wird. Er steht auf um das Telefonbuch zu holen, dass Andrea von ihm verlangt, bleibt aber unterwegs neben der neuen Uhr stehen. Als er wenige Sekunden später wieder zum Tisch zurück geht ist es auf einmal dunkel und drei Stunden später… Andrea wundert sich wo er so lange war, aber Rusty weiß das er nur wenige Sekunden weg war. Er kann sich das alles nicht erklären und ist der Meinung im Haus spukt es, was ihm aber natürlich keiner glaubt. Er hat aber recht, denn in der selber Nacht passiert das nächste unheimliche Phänomen, dass aber diesmal Andrea und Lisa trifft. Das Grauen nimmt schließlich seinen Lauf, wird Nacht für Nacht immer stärker und Vater Jacob benimmt sich immer seltsamer. Als Rusty und Andrea dann herausfinden das alles an der Uhr liegt, ist schon alles zu spät. Oder doch nicht?
Kritik
Spukhausfilme gibt es wie Sand am Meer, allerdings sind 70 Prozent davon Schrott, oder haben ein total bescheuertes Ende obwohl der eigentliche Film gut war. Am meisten denke ich hierbei an den Film „Ghost Ship“. Der ganze Film ist sehr spannend und gut aufgebaut, hat aber wohl eines der bescheuertsten Filmenden aller Zeiten. Zwei weitere Kandidaten auf die das zutrifft sind „Haunted Hill“ und „Das Geisterschloss“. Bei denen ist es zwar nicht ganz so extrem wie bei „Ghost Ship“, aber sie haben dennoch ein total unbefriedigendes Ende. Es gibt nicht viele Geisterhausfilme, die man als sehr gut bezeichnen kann, aber wenn mich einer fragt welche Filme dieser Art ich am besten finde, dann würde „Amityville – Face of Terror“ ganz sicher mit dabei sein. Zugegeben, der Film beginnt etwas lahm, sodass man in der ersten halben Stunde nur wenig von der verfluchten Uhr zu sehen bekommt. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, denn in der Zeit lernt man sehr gut die einzelnen Charaktere der Familie kennen, die Anfangs eigentlich alle Recht sympathisch sind. Okay Rusty ist vielleicht manchmal etwas seltsam, aber man muss bedenken das er den Tod seiner Mutter hinter sich hat. Die Hautrollen sind Rusty und Jacobs Exfreundin Andrea, was aber erst im Laufe der Zeit deutlich wird. Durch die gute schauspielerische Leistung, man bedenke es handelt sich um einen Horrorfilm, kann man sich sehr gut mit Rusty und Andrea identifizieren und durch diese Tatsache bleibt der Film auch immer interessant. Nachdem Jacob dann von dem Hund angefallen wurde und daheim verletzt im Bett liegt, geht der Film dann richtig los. Die Uhr hat das Böse in Jacob geweckt was man nach und nach immer deutlicher erkennen kann. Zudem passieren immer mehr dumme Sachen, die jeden einzelnen betreffen. Räume verändern sich, die Zeit bleibt stehen, Sachen bzw. Personen verschwinden und tauchen auf einmal wieder auf. Die Uhr verändert, gegen alle Gesetzt der Logik, die Zeit. Dazu kommt noch das sich Sachen von alleine bewegen oder seltsame Phänomene geschehen (mit anderen Worten, der typische Amityville Horror). Die böse Macht in der Uhr schreckt dabei auch nicht vor blutigen Zwischenfällen oder besser gesagt Morden zurück. Noch ehe man sich versieht befinden wir uns im sehr interessanten Showndown, der von einem wirklich genialen Ende, so wie ich es lange nicht mehr in einem Film dieses Genres gesehen hab, endet. Was passiert verrate ich natürlich nicht, aber damit rechnet wohl keiner. „Face of Terror“ baut sehr schnell eine dichte Atmosphäre auf, sogar am Anfang wo noch nicht so viel passiert. Allein schon wenn man Nachts die Uhr sieht, wie sich die Zahnräder bewegen und so und dabei eine horrorhafte Musik erklingt, ist für Spannung gesorgt. Schon der Anfang, wenn die Namen kommen ist sehr gut gemacht, so dass der Zuschauer schon im Vorfeld erahnen kann das dies ein guter Film wird. Es gibt teilweise extrem spannende Szenen, in denen dann nicht einmal was passiert und andere die mit einem Schock enden. Hierbei denke ich besonders an die Spiegel und an die Badenwannenszene. Aber das sind lange nicht die Einzigen. Auch die Darstellung des Modells das Jacob den ganzen Film über baut und man erst ziemlich am Ende des Films zu sehen bekommt, ist interessant und vor allem wie es sich auf die Realität überträgt. Tony Randel hat ohne Zweifel mit diesem sechsten Teil der Reihe nicht einfach nur eine Kopie der alten Teile fabriziert, sondern auch neue Elemente eingebaut. Die Böse Macht in der Uhr wird nicht, wie üblich, damit erklärt, dass es so ist weil sie im verfluchten Haus stand. Nein, die Erklärung ist diesmal viel origineller. Auch bietet der Film eine andere Art von Spukhaushorror als bisher. Ich kann zwar nicht genau sagen was, aber der Film unterscheidet sich einfach von den Vorgängern. Noch ein paar Worte zum Splatter. Zu aller erst muss ich sagen, dass es diesmal wirklich seltsam ist, wie ich auf diesen Film kam. Früher dachte ich es gäbe nur 3 „Amityville“ Teile, wobei ich den ersten mittelmäßig, den zweiten gut und den dritten ebenfalls mittelmäßig finde. Irgendwann dann habe ich bei www.OFDB.de etwas über diese Filme nachgeschaut und musste total überrascht feststellen das es 8 Teile gibt. Alle sind ab 16 und 18 nur dieser Teil ist indiziert. Die Indizierung des sechsten Teils, die im übrigen total ungerechtfertigt ist, war praktisch der Auslöser das ich mir alle Teile dieser Reihe, die mir zuvor relativ egal war, gekauft habe. Aber genug erzählt, interessiert sowieso keinen. Man kann mit recht behaupten das es sich bei diesem Film um den blutigsten Teil der Reihe handelt. Die Szenen mit Jacobs Bein sind beispielsweise wirklich eklig geworden. Am Anfang ist es noch ein Fleischwunde, die aber im Verlaufe des Film immer größer wird und eitert ohne Ende. Vergleichbar mit dem Geschwür der Meerjungfrau aus „Guinea Pig 6“, nur nicht in diesem Ausmaß. Dann gibt es da noch eine Szene in der ein Junge im Boden versinkt und von einer widerlichen schleimigen Flüssigkeit absorbiert wird (siehe Cover des Films). Sonst gibt es da noch das ein oder andere blutige Detail im Film, dass das FSK 18 sicherlich rechtfertigt und man unter 14 auch nicht unbedingt sehen braucht. Richtig brutal und jugendgefährdend wird es aber nie und von daher halte ich die Indizierung für totalen Blödsinn. Nebenbei bemerkt sind die Effekte ganz gut gelungen und wirken keinesfalls künstlich. Jetzt denken wahrscheinlich viele von euch „Mann das muss ja ein cooler Horrorfilm sein, den muss ich mir so schnell wie möglich holen“. Dabei wären wir schon bei Hauptproblem des Films. Er ist total unbekannt und die Tatsache das es nur eine deutsche Fassung gibt und zwar als VHS, die zu allem Überfluss auch noch indiziert ist, machen die Sache nicht gerade besser. Wie soll ein Film auch bekannt werden wenn es weder eine DVD noch eine Neuauflage auf VHS gibt. Bisher hat noch nicht einmal ein Sender den Film im Fernsehen ausgestrahlt, was für mich auch total unverständlich ist da die Teile 1,2,3 und 8 regelmäßig gezeigt werden. „Face of Terror“ wird wohl auf ewig im Archiv der unbekannten Horrorfilm bleiben, obwohl er einer der besten Filme seiner Art ist. Ich hoffe mal das dieser Bericht dies wenigsten ein kleines bisschen ändert. Wie schon gesagt, eine DVD von dem Film gibt es nicht und wie es aussieht wird sich daran auch nichts ändern. Meine Meinung basiert auf der deutschen VHS Fassung von Empire, die komplett ungeschnitten ist. Es ist die einzige deutsche Fassung die es gibt und leider auch die einzige die bei OFDB eingetragen ist. Die Bild und Tonqualität ist in Ordnung, sodass man sich das Tape ohne bedenken kaufen kann. Es zu finden ist die nächste Stufe, da es inzwischen sehr rar geworden ist. Ich hatte Glück und bekam es in sehr gutem Zustand für 12 Euro. Seitdem aber habe ich es nirgendwo mehr gesehen. Wenn ihr also Interesse an diesem Film habt müsst ihr euch unter Umständen schon mit ewigen Suchen abplagen. An dieser Stelle möchte ich noch ein paar Worte zu den „Amityville“ Filmen allgemein sagen. Diese Filme werden von den meisten Leuten unterschätzt oder belächelt. Okay, der ein oder andere Teil ist wirklich mittelmäßig bis schlecht, aber es gibt auch Folgen die man als gut bis sehr gut bezeichnen kann. Dabei denke ich an die Teile 2, 4, 8 und diesen Teil 6 hier. Dieser Teil 6 ist sogar von allen Teilen meine Lieblingsfolge. Offiziell gesehen ist dies übrigens der fünfte Teil der Reihe. Inoffiziell aber wie ihr an meinem Bericht sehen könnt der sechste, da im Zeitraum zwischen diesem Film und Teil 4 ein weiterer Teil mit dem Namen „The Amityville Curse“ gedreht wurde, der aber aus der Reihe fällt und deshalb von vielen nicht mitgezählt wird. „Amityville – Face of Terror“ ist in meinen Augen ein sehr guter Horrorfilm, den jeder Horrorfan mal gesehen haben sollte. Versucht das Empire Tape zu bekommen, denn es lohnt sich wirklich. Ich jedenfall bin froh, dass das Tape in meinem Regal steht und ich möchte es auch nie mehr missen.
Ähnlicher Film:
- House – Das Horrorhaus
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