Informationen
OT:Alien: Resurrection
ca. 104 Minuten
USA 1997
- Jean-Pierre Jeunet
- Sigourney Weaver
- Winona Ryder
- Dominique Pinon
- Ron Perlman
- u.a.
Story
Ungefähr 200 Jahre nach Ripley`s (Sigourney Weaver) tragischem Selbstmord auf dem Gefängnisplaneten Fiorina 161 wird die schwarzhaarige Kämpfernatur von einigen skrupellosen Wissenschaftlern, mitsamt dem Alien, das sich damals in ihrer Brust befand, geklont. Dieses wird erfolgreich aus Ripley herausgeschnitten, sie wiederum wird ebenfalls am Leben erhalten, da sich die Gene des Aliens mittlerweile mit den ihren verbunden haben. Sowohl das Alien, als auch Ripley erweisen sich als überaus lernfähig. Insbesondere Ripley macht schnell erstaunliche Fortschritte: Nicht nur, dass sie schon bald ihr Erinnerungsvermögen wieder zurück hat, auch ihre Kräfte haben dank der Alien DNA erstaunlich zugenommen. Kurz darauf lassen sich die Wissenschaftler von einer handvoll Weltraumpiraten unter der Führung des zwielichtigen Johner (Ron Perlman) einige mehr oder weniger freiwillige Versuchspersonen einfliegen, in die sie neu gewonnene Alien Embryos einnisten. Wie vorauszusehen ist, gehen diese Experimente nicht sehr lange gut. Mithilfe ihrer Säure gelingt den Aliens die Flucht aus ihren Käfigen. Nun muss sich Ripley mit Johner und seinen Leuten zusammentun, um den schleimigen Biestern ein für allemal den Garaus zu machen. Blöd nur, dass sie mittlerweile so etwas wie einen Mutterinstinkt für die mörderischen Kreaturen entwickelt hat…
Kritik
Nach dem von vielen Kritikern zerrissenen "Alien 3" dauerte es gerade einmal 5 Jahre, bis eine weitere Fortsetzung in den Startlöchern stand. Eigentlich war Danny Boyle für den Part des Regiesseurs vorgesehen, doch nachdem dieser ablehnte, entschied man sich für Jean-Pierre Jeunet, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten beinahe kein Wort Englisch sprach. Dass der Franzose allerdings schon einiges an Erfahrung in Sachen Film vorweisen kann, wird anhand seiner früheren Arbeiten "Delicatessen" und "Die Stadt der verlorenen Kinder" deutlich. Dass Jeunet im Horrorgenre allerdings nicht gerade heimisch ist, merkt man dem Endresultat nur all zu deutlich an. Das Disaster ist zwar nun nicht derart gigantisch, dass aus der Wiedergeburt eine Totgeburt wurde, doch den Vorgängern wird das Werk einfach nicht gerecht, welches an allen Ecken & Enden auf die Unterhaltung eines Mainstreampublikums abgerichtet ist. "Alien – Die Wiedergeburt" bezieht diese Unterhaltung dabei einzig und allein aus seinen Effekten, die natürlich weitaus größer angelegt sind, als es noch bei den Vorgängern der Fall war. Alleine schon die Gage für Sigourney Weaver verschlang dabei mehr, als das gesamte Budget des ersten Films. Etwa 70 Millionen Dollar standen Jean-Pierre Jeunet zur Realisierung des vierten Alien Streifens zur Verfügung, und die wurden leider zumeist in optisches Design und gute FX gesteckt, so dass man völlig die anderen, für einen derartigen Film ebenfalls wichtigen Aspekte aus den Augen verlor. Sehr missfallen hat mir dabei die Tatsache, dass "Alien – Die Wiedergeburt" bis auf die geniale Unterwasserszene, sowie den Endkampf, jegliche Spannung vermissen lässt. Zwar besteht durchaus der Wunsch, zu wissen, wie die Geschichte endet, doch ein mitfiebern wollte sich zumindest bei mir nicht einstellen. Vielleicht sind daran auch die Charaktere schuld, die, wie bereits im dritten Teil, meistens sehr oberflächlich angepackt wurden und somit kaum Grund zur Sympathie geben. Selbst Sigourney Weaver wurde nun engültig zur Enttäuschung, indem sie als innerlich zerrissener Zwitter aus Mensch & Alien durch die Szenen stakst. Dies noch garniert mit einer dicken Prise Coolnes, sowie einigen neuen, körperlichen Fähigkeiten und fertig ist die angeblich so toughe Hauptdarstellerin, die in Wahrheit aber schon längst zum Nebendarsteller verkommen ist und mit der man sich leider rein gar nicht mehr identifizieren kann. Auch Weaver’s Schauspielerische Anstrengungen hielten sich hierbei sehr in Grenzen, was man bis auf wenige Ausnahmen von allen Darstellern sagen kann. Einzig und allein Winona Ryder und der durch sein nicht gerade alltägliches äußeres hervorstechende Ron Perlman wissen zu gefallen. Mit 104 Minuten wurde die Spielzeit sehr zurückgeschraubt, doch es ist immerhin noch genug, um ein großes, inhaltloses Actionfeuerwerk zu entfachen, dem es aber absolut an Story fehlt. Die Idee mit der geklonten Ripley, die nun Alien-Gene in sich trägt, ist derart einfallslos und langweilig, dass es fast schon schmerzt. Zur absoluten Witzparade wird das Ganze aber erst dann, wenn wir Ripley’s neues, außerirdisches Pendant sehen, eine Art Alien mit der Schädelstruktur eines Menschen, mit dem Ripley sogar einige Zärtlichkeiten austauschen darf. Wo ist da die simple, aber dennoch effektive Geschichte eines "Aliens", der bei der wir noch alle bereit waren, uns bedingungslos auf sie einzulassen? Selbiges ist hier leider nicht so einfach möglich. Nunja, positiv bleibt zu erwähnen, dass "Alien – Die Wiedergeburt" durchaus den einen oder anderen unterhaltsamen Moment hat, und mit der Unterwasserszene sogar ein richtiges Highlight bieten kann. An den Effekten gibt es ebenso nichts auszusetzen, sowohl splattertechnisch, als auch an der Inszenierung der Aliens. Wieder einmal geht es sehr blutig und schleimig zur Sache, das Auge des Zuschauers wird mit hübschen, toll ausgearbeiteten Bildern verwöhnt. Hier und da mal ein Spannungsmoment, ab und an mal etwas Blut, sowie mehr als nur akzeptabel aussehende Aliens, sehr viel mehr verbirgt sich allerdings nicht hinter dem großen Namen "Alien – Die Wiedergeburt". Jean-Pierre Jeunet hätte aus dem vorerst letzten Teil der Reihe einfach mehr machen müssen, denn was wir hier im Endeffekt haben, ist typisches Popcornkino, dass bei weitem nicht mehr an seine Vorgänger heranreicht. Zwar habe ich den 104 Minuten nicht unbedingt nachgetrauert, doch wenn man an die Qualität der Vorgänger zurückdenkt, ist der Absturz nicht zu übersehen, selbst "Alien 3" hatte da dank einer tollen Atmosphäre noch mehr zu bieten.
Ähnlicher Film:
- Alien 1-3
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