Informationen
OT:Aliens
ca. 148 Minuten
USA 1986
- James Cameron
- Sigourney Weaver
- Carrie Henn
- Michael Biehn
- Lance Henriksen
- u.a.
Story
Ganze 57 Jahre lang treibt Ellen Ripley (Sigourney Weaver) tiefgefroren und unbemerkt durchs All, bis endlich ein Schiff auf ihren Kreuzer aufmerksam wird und Ripley aus ihrem Kälteschlaf befreit. Auf der Erde hat sich mittlerweile einiges verändert. Ein herber Schlag für Ripley ist die Tatsache, dass ihre Tochter mittlerweile schon tot ist, was sie nur schwer verkraftet. Hinzu kommt, dass ihr niemand die Geschichte von dem blutrünstigen Alien abkauft, das damals ihre gesamte Mannschaft grausam abschlachtete. Der Planet LV-426, auf dem sich die Ereignisse damals abspielten, ist in der Zwischenzeit eine bewohnte Kolonie der Menschen. Carter Burke (Paul Reiser), ein Vertreter der Gesellschaft, für die Ripley damals arbeitete, taucht kurze Zeit später bei Ripley auf und bittet sie um ihre Mithilfe. Scheinbar habe man den Kontakt zu den Kolonisten auf LV-426 verloren und nun sieht die Gesellschaft Ripley als hilfreiche Beraterin für einen Kontrollflug. Diese lehnt zuerst ab, entscheidet sich dann allerdings um, als ihr Burke zusichert, dass er die Alien, sollten sie welche antreffen, töten lassen werde. Mit auf den Flug begeben sich einige gut ausgebildete und schwer bewaffnete Soldaten unter der Leitung des Kommandeurs Apone (Al Williams), die für die Sicherheit der Mannschaft sorgen sollen. Wie sich schon sehr bald herausstellen soll, sind diese Maßnahmen auch durchaus gerechtfertigt. Auf LV-426 angekommen, findet die Crew die Hauptbasis bis auf ein kleines Mädchen namens Newt (Carrie Henn) nämlich vollkommen verlassen vor. Ripley nimmt sich des hilflosen Mädchens an, das der Mannschaft von bösartigen Alien berichtet, die alle Kolonisten getötet haben sollen. Noch bevor sich die Soldaten auf die Situation einstellen können, werden sie auch schon von den äußerst brutal vorgehenden Kreaturen angefallen, deren Anzahl mittlerweile auf mehrere Hundert angestiegen ist…
Kritik
Normalerweise ist es ja so, dass Fortsetzungen nie die Klasse des Originals erreichen, doch im Falle von James Cameron ist in dieser Hinsicht ein rabiates Umdenken von Nöten. Nicht nur "Terminator 2" übertrifft seinen Vorgänger, sondern auch "Aliens" und das ist doch schon sehr erstaunlich, da in beiden Fällen die Originalfilme einen festen Platz in der Kinogeschichte haben. Einziger, dafür aber wesentlicher Unterschied ist der Fakt, dass Cameron für beide "Terminator" Streifen verantwortlich war, bei "Alien" aber die Arbeit von Ridley Scott übernahm, der 1979 den ersten Teil inszenierte. Wo dieser noch verstärkt auf atmosphärischen Horror setzte, wirkt Cameron’s Sequel vielmehr wie ein gewaltiges Actionfeuerwerk, ohne aber dabei die Stärken des Vorgängers aus den Augen zu lassen. Die Story geht genau da weiter, wo sie 7 Jahre zuvor endete, nämlich mit einer Ripley, die sich nach dem Kampf gegen das Alien einfrieren ließ und in diesem Zustand länger als ein halbes Jahrhundert durch das All flog. Als sie gefunden, aufgetaut und zurück auf die Erde gebracht wird, hat sich alles gewaltig verändert. Zudem ist ihre Tochter tot, die sie zuletzt als kleines Mädchen, kurz nach ihrem 11. Geburtstag gesehen hat, als sie ihr das Versprechen gab, bald wieder zurückzukehren. Der Film greift anfangs die Tatsache auf, dass Ripley sich in der völlig neuen Welt zurechtfinden und mit den zurückliegenden Ereignissen umgehen muss. Dieser Anfang ist sehr auf die Hauptdarstellerin fixiert, rückt sie in den Mittelpunkt und gibt so einen interessanten Einblick in die Gefühlswelt Ripley`s, die die meisten wohl noch als recht eindimensionale Kämpferin in Erinnerung haben. Diese Zeiten sind nun allerdings vorbei, James Cameron legt sehr viel Wert auf eine ausgeprägte Charakteristik, so dass jede Figur eine Identität erhält und der Zuschauer Gelegenheit bekommt, sie kennen zu lernen. Dies gilt auch für die Soldaten, so dass man zu jedem Zeitpunkt mitfiebern kann, wenn im späteren Verlauf des Films der große Kampf zwischen Menschen & Aliens entbrennt. In der ersten Stunde hält sich das Tempo von "Aliens" noch sehr in Grenzen, doch ab einem gewissen Zeitpunkt wird ein wahres Feuerwerk an Action entfacht, das seinesgleichen sucht. Cameron entfesselt ein Meisterwerk der Spannung und des Nervenkitzels, es wird geballert und in die Luft gejagt, was das Zeug hält, die Aliens präsentieren sich von ihrer widerlichsten Seite und dürfen ordentlich fressen, so dass sowohl Action, als auch Horrorfreaks voll auf ihre Kosten kommen. Genau diese Mischung aus Actionfilm, Science-Fiction-Thriller und Horror hat es mir hier so angetan, es ist wahrlich für jeden etwas dabei, selbst die, die gerne noch etwas Gefühl und Dramatik mit im Spiel sehen, werden vollends bedient. All die gelungenen Anhaltspunkte, die Scott schon in "Alien" aufgriff, werden in "Aliens – Die Rückkehr" voll ausgespielt. Ich weiß gar nicht, wo ich zu loben anfangen soll, ohne dass ich etwas wichtiges vergesse. Mir würden wohl seitenlang Superlative einfallen, die Cameron’s dritte Regiearbeit verdientermaßen umschreiben würden. Nach den 150 Minuten, die wie im Flug vergingen, hatte ich jedenfalls ein Gefühl, das wohl jeder kennt, und das man immer genau dann spürt, wenn man gerade ein Meisterwerk gesehen hat. Hier stimmt alles, nichts wirkt fehl am Platz oder nicht ins Konzept einer Fortsetzung passend. Die Effekte sind eine Wucht und wenn man das Alter des Films bedenkt, gibt es daran nichts zu beanstanden. Einzig die Außenaufnahmen eines fliegenden Raumschiffs im ersten Viertel wirken leicht veraltet, doch ansonsten könnten die FX locker einem modernen Hollywoodblockbuster entsprungen sein. Dies gilt insbesondere für die eigentlichen Stars des Films, die Aliens, die bösartiger und bedrohlicher nicht hätten in Szene gesetzt werden können. Das Beste ist, dass hier nicht nur ein Alien zu sehen ist, wie es im Vorgänger der Fall war, sondern gleich Hunderte. Selbiges gilt für die düsteren Kulissen, die einen sehr beengenden, gefährlichen Eindruck machen und der Atmosphäre des Films so natürlich zu Gute kommen. Die Schauspielerischen Leistungen sind definitiv als überragend zu bezeichnen. Sigourney Weaver steht nun voll und ganz im Vordergrund und hat so auch die Möglichkeit, Ripley`s emotionale Seite sehr auszubauen. Eine große Hilfe dabei ist ihr die kleine Newt, ein Mädchen, welches das Massaker auf der Kolonie überlebte und sich seitdem vor den Aliens versteckt hält. Ripley, die erst vor kurzem von dem Tod ihrer eigenen Tochter erfahren hat, setzt alles daran, Newt zu beschützen, wodurch sich so etwas wie eine Mutter-Tochter Beziehung zwischen den Beiden entwickelt. Eine sehr starke Seite des Films. Zurück aber zu den Darstellern. Neben Weaver glänzt natürlich noch Carrie Henn, die mit ihrer unschuldig-kindlichen Art einfach nur süß wirkt. Des weiteren toll spielen Bill Paxton, Lance Henriksen und der aus "Terminator" wohl jedem bekannte Michael Biehn, hier als ebenso harter wie sympathischer Soldat zu sehen. "Aliens – Die Rückkehr" ist der beste Beweis dafür, dass Fortsetzungen nicht unbedingt schlechter als das Original sein müssen. Camerons Film hat mir sogar wesentlich besser als Scott’s Regiearbeit gefallen, hier haben wir es mit einem Meisterwerk zu tun, nicht mehr und nicht weniger. Action Nonstop, sehr viel dramatische Elemente, Horror pur, innovative Ideen und grandiose Effekte machen "Aliens" zu einem Meilenstein. Die 150 Minuten gestalten sich als sehr unterhaltsam, der Nervenkitzel wird stets aufrecht erhalten, jeder noch so kleine Aspekt des Films ist wunderbar herausgearbeitet. "Aliens – Die Rückkehr" ist schon jetzt verdienterweise ein Klassiker, dem ich gerne die Höchstwertung vergebe.
Ähnlicher Film:
- Alien 1-4
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