Informationen
OT:28 Days Later
ca. 112 Minuten
GB/USA 2002
- Danny Boyle
- Cillian Murphy,
- Naomie Harris,
- Megan Burns
- u.a.
Story
Radikale Tierschützer dringen in ein geheimes Forschungslabor ein und befreien, trotz der Warnung eines Forschers, einen Affen. Nur wenige Sekunden später ist es um die Menschheit geschehen! Der Affe überträgt einen Virus, der die Menschen in Zombies verwandelt und das binnen rasend schnell. Der vom Affen gebissene, beisst den nächsten und der den nächsten und der den nächsten…
28 Tage später:
Jim erwacht. Bevor die Seuche ausbrach, die einen Grossteil der Menschen in Zombies verwandelte, hatte er einen Unfall mit seinem Kurierfahrrad und fiel ins Koma. Nun liegt er nackt auf seinem Krankenbett und fragt sich warum er keine Menschen sieht. Er entledigt sich des medizinischen Geräts, dass ihn am leben hielt und wandert ohne Ziel los. Das einzige was Jim bei seinem Streifzug zu sehen bekommt sind leergefegte Strassen, Müll und einige Brände. Es ist kein menschliches Leben zu erkennen, bis er eine Kirche betritt.
Ein Priester kommt auf ihn zu, doch Jim muss erkennen, dass er kein wirklicher Mensch mehr ist und ihm nach dem Leben trachtet. Jim flieht daraufhin aus dem Gotteshaus und wird von weiteren Kreaturen verfolgt. Glücklicherweise trifft er aber auf eine Gruppe Überlebende, die ihn bei sich aufnehmen. Der total verwirrte Jim wird von ihnen aufgeklärt. Er kann nicht glauben, dass alle, die er kannte nicht mehr existieren, muss aber wenig später einsehen das es wirklich so ist. Von nun an gilt es nur noch zu überleben, was bedeutet das er immer auf der Flucht sein muss und immer wieder neue Überlebende kennen lernt, die immer wieder neue Probleme mit sich bringen…
Kritik
Bereits vor dem Kinostart machte es die Runde, dass Danny Boyle mal wieder zugeschlagen hat. Mit „Trainspotting“ wurde er zum Kultregisseur, was er dann leichtsinnig mit dem Film „The Beach“ aufs Spiel setzte. Was sollte also diesmal dabei herauskommen? Die Tatsache das er in England einen Endzeitfilm gedreht hat, sprach eigentlich für ein „back to the Roots“.
Und genau das ist es auch geworden! Zwar hat „28 Days later“ keinerlei storytechnische Ähnlichkeiten mit „Trainspotting“, man merkt aber das Boyle wieder ein anspruchvolleres Drehbuch in der Hand hatte und dies perfekt in Szene gesetzt hat.
Kalt und farblos wirkt der Film, der eine ausgesprochen gute Grundatmosphäre besitzt, die mit passenden Musikstücken untermalt ist. Der Überlebenskampf der letzten Menschen steht im Mittelpunkt der Geschichte, die ohne Zweifel etwas an die alten Zombieklassiker wie „Night of the living Dead“, „Zombie – Dawn of the Dead“ oder auch „Zombie 2 – Day of the Dead“ erinnert. Boyle hat dies höchstwahrscheinlich beabsichtigt, denn die Indizien weisen ganz klar darauf hin. Es ist kaum vorzustellen, dass sich Boyle bei Szenen in denen sich Leute im Haus verrammeln, in leeren Supermärkten einkaufen und unliebsame Bekanntschaft mit dem Militär machen, nicht hat inspirieren lassen. Nichtsdestotrotz kann man „28 Days later“ aber als eigenen, unabhängigen Film betrachten, der zu überzeugen weiss.
Neben der guten, wenn auch nicht sonderlich neuen, Geschichte fallen einem die Kameraführung, die Schnitttechnik und die Spezialeffekte unweigerlich ins Auge. Es gibt ausgesprochen gute Kamerafahrten und ungewöhnliche Einstellungen, die dem Betrachter die nötige Aufmerksamkeit abverlangen. Die Schnitte sind sehr schnell und dies ganz besonders, wenn es „zur Sache“ geht. Warum dies so ist, kann man nur vermuten. Zum einen kann es daran liegen, dass die englische Zensur ähnlich schlimm ist, wie die deutsche und man deshalb absichtlich überdrehte Szenen verwendet hat, um dem Film ein wenig an Ernsthaftigkeit zu nehmen. Es kann aber auch sein das Boyle die Zombieszenen als Kontrast gesehen hat. Hier das ruhige Leben der Lebenden und da die Hektik, derer, die ihnen das Leben nehmen wollen.
Wie auch immer… „28 Days later“ ist auf jeden Fall ein ausgesprochen guter Film, der es versteht den Betrachter zu unterhalten, zu gruseln und ihn zum Nachdenken über das Überleben anzuregen. Die Protagonisten spielen dabei keine übergeordnete Rolle, sie spielen solide und fallen weder positiv noch negativ auf.
Also gibt es eine klare Empfehlung an Boyle Fans, Filmfreunde und Weltuntergangbefürworter!
Ähnlicher Film:
- 12 Monkeys 28 Weeks Later
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